laut.de-Kritik

Fast zu schön, um wahr zu sein.

Review von

Schwer zu sagen, worüber man sich mehr echauffieren soll. Über die Tatsache, dass die Unterstützung, die eine Künstlerin wie Imogen Heap von ihrem Label bekommt, gegen Null tendiert. Oder dass diese Frau nach wie vor nicht die Aufmerksamkeit erhält, die sie verdient. Das eine hängt wohl mit dem anderen zusammen.

Imogen lässt sich aber von der Ignoranz ihr gegenüber nicht vom Musizieren abhalten. So produziert sie abermals ein wunderschönes Pop-Album, das mit seinen fein strukturierten Songs, Sounds und Stimmungen fernab jedweder Klischee-Kisten fährt. Schönheit in Musik zu erschaffen scheint ihre Mission zu sein. Das gelingt ihr mit "Ellipse" einmal mehr hervorragend.

Ihre Stimme - verfremdet, überlagert oder als Rhythmus-Instrument eingesetzt - steht mehr denn je im Vordergrund des Albums. "Earth" kommt gar - bis auf einen Synth-Bass - ganz ohne zusätzliche Instrumente aus.

"Little Bird" und das famose "Canvas", das sein Licht am Ende der Trackliste unter den Scheffel stellt, sind mit das Beste, was Imogen in ihrer abwechslungsreichen Karriere bislang komponiert hat. Da wird sogar der Balladenverächter schwach und bescheinigt eine exquisite Handwerkskunst. Die Art und Weise, wie sie hier Melodien miteinander verwebt und rhythmisch auf und ab tanzen lässt, ist schwer zu greifen und erinnert ab und an an Renaissance-Klänge.

Mit den 13 Tracks beweist Imogen herrlich erfrischende Eigenständigkeit. Zu schön, um wahr zu sein, zu sperrig, um ganz dem Mainstream anheim zu fallen, zieht sie unbeirrt ihre kreativen Kreise um den Planeten Pop.

Trackliste

  1. 1. First Train Home
  2. 2. Wait It Out
  3. 3. Earth
  4. 4. Little Bird
  5. 5. Swoon
  6. 6. Tidal
  7. 7. Between Sheets
  8. 8. 2-1
  9. 9. Bad Body Double
  10. 10. Aha!
  11. 11. The Fire
  12. 12. Canvas
  13. 13. Half Life

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LAUT.DE-PORTRÄT Imogen Heap

Mit Vergleichen ist man ja ziemlich schnell bei der Hand, wenn es darum geht, Newcomer zu kategorisieren und in eine Schublade zu stecken. Bei Imogen …

15 Kommentare

  • Vor 14 Jahren

    Zwei Tage bis zum Release, da kann man den Thread schon mal eröffnen, denke ich, außerdem kann man jetzt reinhören: http://www.imogenheap.com/ellipse/

    Link zum Thread vom Vorgänger-Album: http://forum.laut.de/viewtopic.php?t=35332

    Und da muss ich Scewballs Post aus vohergenanntem Thread zustimmen. Tönt bisher nach den ersten Durchläufen sehr gut.

    @ laut

    Irgendwas geplant in Sachen Interview? Laut twitter scheint sie im Moment in Berlin zu sein, könnte ja hinkommen. Review der Platte an sich sollte wohl Pflicht sein. ;)

  • Vor 14 Jahren

    @Zweitnick (« Zwei Tage bis zum Release, da kann man den Thread schon mal eröffnen, denke ich, außerdem kann man jetzt reinhören: http://www.imogenheap.com/ellipse/ »):

    thx für den album-link!

    werd morgen ausführlicher feedback geben.

  • Vor 14 Jahren

    hatte jetzt einige durchgänge gehabt und versuche mir mal einen reim darauf zu machen.

    fans können beruhigt sein, es klingt alles unverkennbar nach imogen heap. auffallend süffisanter elektro-pop mit höchst kitschigen texten. zum teil hat man dabei das gefühl, in soundschichten zu versinken, wenn ein verfremdeter stimmeffekt den nächsten jagt.

    es gibt genügend gründe, das ding zu verreißen. exemplarisch hierfür kann diese review (http://www.contactmusic.com/new/home.nsf/a…) stehen. alles nachvollziehbar.

    wer die vorgänger jedoch mochte, kann bedenkenlos zugreifen. das album ist - für heap-verhältnisse - gelungen, wenn auch nicht herausragend(einige songs hinterlassen einen eher faden eindruck, z. B. bad body double). die große gabe heaps besteht immer noch darin, auf äußerst nuancierte weise, melancholische gefühle zu vermitteln. und das gelingt - wieder einmal - bestens. :sekt:

    favoriten: first train home, little bird, swoon, tidal

    laut-review kommt hoffentlich auch. :trusty:

  • Vor 14 Jahren

    grandioses album ich liebe es <3
    zwar nicht so genial wie frou frou aber
    es lohnt sich :)

  • Vor 14 Jahren

    So, nach ein paar durchläufen meine genauere Einschätzung von einigen Tracks:
    First Train Home: Passende Single. Nervt aber schnell.
    Wait It Out: Hätte auch auf der Frou Frou sein können. Schönes Ding.
    Earth: Nicht mein Ding. nervt mich.
    Little Bird: Geniale Ballade. Top!
    Swoon: Nicht mein Ding. Nervt.
    Tidal: Ganz OK. Wäre aber auf der Frou Frou unter den schwächeren gewesen.
    Between Sheets: Wunderschöne, leider viel zu kurze Ballade.
    2-1: Aus meiner Sicht das Highlicht. Melancholisch, etwas düsterer, sehr schön!
    Bad Body Double: Saunervig und unnötig.
    Aha!: Zündet nicht ganz. Ist OK, mehr aber nicht.
    Canvas: Sehr sehr stimmungsvoll, v.a. mit dem genialen Video!
    Half Life: Würdiger Abschluss, wunderschöne Ballade.

    Wie schon weiter oben beschrieben, hatten mich die Schnipsel aus den VBlogs mehr begeistert, als das Album im Ganzen. Aber wie man das Enstehen so mitverfolgen konnte, hatte schon was. Ich finde das Album soundtechnisch erste Klasse und es hat obendrein einige sehr geniale Highlights. Geile Künstlerin, gutes Album, mehr davon!