laut.de-Kritik

Metalcore mit einer kräftigen und warmen Singstimme.

Review von

Inzwischen überlege ich es mir schon dreimal, ob ich eine weitere Metalcore-CD bespreche oder nicht. Viel zu sehr leidet dieses Genre unter einer Veröffentlichungsflut. Der Gedanke, mit copy + paste zu arbeiten, erscheint gelegentlich übermächtig. Doch irgend etwas haben Hast The Day an sich, so dass sich schon nach dem ersten Hördurchlauf eine gewisse Sympathie entwickelt.

Je öfter ich mir "When Everything Falls" zu Gemüte führe, desto leichter fällt es mir, mich für die Jungs aus Indianapolis zu erwärmen. Dabei sei die Frage durchaus erlaubt, woran das denn überhaupt liegt. Den größten Beitrag dazu liefert mit Sicherheit Sänger Jimmy Ryan, der eine sehr angenehme Singstimme besitzt. Diese klingt relativ kräftig und weist dabei gleichzeitig eine Wärme auf, die vielen anderen Sängern des Genres abgeht.

Auf der anderen Seite muss ich aber auch sagen, dass seine aggressiven Shouts nicht unbedingt meinen Geschmack treffen. In diesen Phasen erinnert mich der Kerl eher an einen angestochenen Pavian. Damit liegt er in einer ähnlichen Ecke wie der Fronter von Zao. Selbst wenn die Gitarren dabei ein paar typische Schwedensounds auffahren, begeistert mich das Gekeife nicht sonderlich. Ein Track wie "Bleed Alone" zieht somit ziemlich an mir vorbei.

Ganz anders sieht die Sache hingegen bei Nummern wie dem Opener "Fallen", dem Titeltrack oder einem Ohrwurm wie "If I Could Only See" aus. Dort zeigen Haste The Day - und vor allem Ryan - welch tolle Melodien sie sich aus dem Handgelenk, bzw. den Stimmbändern schütteln können. Zum Schluss gibt es mit "Long Way Down" noch eine richtig gute Coverversion der Goo Goo Dolls, die deutlich mehr Feuer unterm Arsch hat, als das ohnehin schon gute Original.

Über Import war "When Everything Falls" schon seit August zu haben, jetzt vertreibt es Abacus direkt und vor Ort in Deutschland. Hierzulande wird man die Band Anfang 2006 auf der Bühne bewundern können, leider jedoch ohne Jimmy Ryan. Der gibt Ende des Jahres sein letztes Konzert mit Haste The Day.

Trackliste

  1. 1. Fallen
  2. 2. Perfect Night
  3. 3. Walk On
  4. 4. When Everything Falls
  5. 5. If I Could See
  6. 6. Walls And Fear
  7. 7. For A Lifetime
  8. 8. This Time It's Real
  9. 9. Bleed Alone
  10. 10. InstruMetal
  11. 11. All I Have
  12. 12. Long Way Down

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