laut.de-Kritik

Säurehaltige Rückkehr eines Rave-Urgesteins.

Review von

Hinter dem Produzentenduo Hardfloor verbergen sich Oliver Bondzio und Ramon Zenker, die gemeinsam einen der ältesten deutschen Rave-Acts stellen. "Four Out Of Five Aliens Recommend This" lautet die gleichermaßen unverhohlene wie außerirdische Kaufempfehlung im Titel des neuen Hardfloor-Longplayers. Das Album erscheint auf dem neu gegründeten Hardfloor-Label und erfreut Fans der beiden Produzenten einmal mehr mit epischen Acid-Klangmodulation.

Für den typischen Hardfloor-Sound, soviel ist nach den ersten Tracks von "Four Out Of Five Aliens Recommend This" gewiss, bleibt auch im Jahr 2005 die Maxime: "Never Change A Winning Team!" Und als Gewinner dürfen sich Hardfloor durchaus fühlen. In Europa seit Jahren in der Technoszene verankert, vergöttern die Fans in Japan sie wie Popstars, mit all den angenehmen Irritationen, die Bekanntheit und Ruhm mit sich bringen können.

Mit ihrem inzwischen sechsten Studioalbum dürften die Fans dem Duo weiterhin die Treue halten. Wer sich einmal in den stilbildenden 303-Sound verliebt hat, findet seine Liebe auf "Four Out Of Five Aliens Recommend This" von der ersten bis zur letzten Sekunde erwidert. Hardfloor heben sich mit ihren klassisch-technoid strukturierten Tracks wohltuend von der aktuellen Freude an der Reduktion ab. Bei Zenker und Bondzio geht es um das genaue Gegenteil: dramatische Fülle.

So dürfen sich auf "Four Out Of Five Aliens Recommend This" die Tracks wie zu besten Rave-Zeiten über Minuten aufbauen, Spur für Spur, bis sie schließlich zu einer mächtigen, von Säureschwaden durchzogenen Groovewalze ("Cube²") anschwellen. Dabei bleiben Hardfloor stets funky ("Who's Jack") und sorgen für straffe Wadeln auf der Tanzfläche ("T2DAC"). Die anstehenden Live-Dates von Hardfloor sollte man deshalb auf alle Fälle im Auge behalten.

Wer alten Perlen wie Hardfloors Remix des Robert Armani-Klassikers "Circus Bells" noch heute die Treue hält, für den ist "Four Out Of Five Aliens Recommend This" ein Pflichtkauf. Und selbst wer Acid in erster Linie mit aktuellen Produktionen verbindet, kann ja mal ganz unverbindlich ein Ohr riskieren, um sich das Oberstübchen in klassischer 303-Handarbeit umpflügen zu lassen.

Trackliste

  1. 1. Who's Jack
  2. 2. Itz Not Over
  3. 3. Glop Glop
  4. 4. Cube²
  5. 5. T2Dac (Tribute)
  6. 6. The Lost Souls
  7. 7. Who Spneds Money On Candygirls & Cholocate Chips
  8. 8. Groupie Love
  9. 9. Itchy's Marbles
  10. 10. Jack The House

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