Gotham O.D. - " Monochromatic"

"Monochromatic" ist zwar das Debütalbum von Gotham O.D., doch als Newcomer geht die Truppe bei weitem nicht mehr durch. Immerhin haben sie schon drei EPs veröffentlicht, mit denen sie im heimischen Finnland auch recht erfolgreich waren.

Grob gesagt kann man die Band irgendwo in der Schnittmenge zwischen Poisonblack, Entwine und Charon einordnen. Wer jetzt einwendet, dass dazwischen eigentlich nicht sonderlich viel Platz ist, da alle in etwa dasselbe Feld beackern, hat nicht ganz Unrecht. Tracks wie "My Day Of Reckoning" oder "All Before" haben eindeutig den Drive von Poisonblack und in Sachen Melodien müssen sie sich dem Vergleich mit Entwine einfach stellen.

Ein großer Trumpf ist Sänger Ilkka, der zwar weder die Räudigkeit von Poisonblack-Fronter Ville in der Stimme hat, noch das tiefe Timbre von Charon-Sänger Juha-Pekka. Dennoch ist er der große Trumpf der Finnen, denn seine Stimme ist melodisch und einschmeichelnd genug, um sowohl den eher gemäßigten Radiohörer als auch den Freund der härteren Töne zu begeistern.

Wer Böses will, wirft Gotham O.D. vor, dass sie vielleicht ein wenig rauer, aber sonst relativ schmerzfrei auf das HIM-Publikum schielen. Das mag bei der potentiellen Hitsingle "Lucyfer" und dem etwas schmachtenden "I Gave You All" auch durchaus zutreffen. Glattgebügelte Radiomucke klingt aber doch nochmal anders.

Zwar dürfen in "Hollow June" vereinzelt weibliche Backing Vocals auftauchen, doch dienen die hier lediglich zum leichten Songausbau und treten nicht unnötig in den Vordergrund. Das bleibt Ilkka und seiner Stimme vorbehalten, der bei einer etwas ruhigeren Nummer wie "Blame" was von Suburban Tribe hat.

Der Song entwickelt einfach eine großartige Atmosphäre, so dass man fast schon ins Schwärmen gerät. Dieses Über-Niveau erreichen zwar nicht alle Tracks auf "Monochromatic", doch richtige Ausfälle finden sich auf der Scheibe auch keine. Fans der oben genannten Bands können bedenkenlos zuschlagen.