laut.de-Kritik

Mit entspannten Sounds gegen die inneren Dämonen.

Review von

Vor sechs Jahren erschien mit "Good Luck And Do Your Best" das letzte Album von Gold Panda. Seitdem hat sich bei Derwin Schlecker, dem Kopf hinter dem Projekt, viel getan. Der Brite begann nach der Geburt seiner ersten Tochter eine Therapie, machte viel Sport und schwor dem Alkohol ab, um Zugang zu seinen dunklen Gefühlen und inneren Dämonen zu finden. Sein persönliches Wachstum bringt er nun mit "The Work" zum Ausdruck. Glücklicherweise hört sich die Scheibe alles andere als nach Arbeit an.

"Swimmer" leitet mit akustisch geprägten Klängen die Platte ruhig ein. "The Dream" erinnert mit Hip Hop- Beats und verspielter Elektronik an die frühen Sachen von Flying Lotus, gestaltet sich gegenüber den Sounds des US-Amerikaners aber etwas leichtfüßiger und zugänglicher, ebenso wie "The Corner", das mehr von Streichern und einem markanten Vocalsample lebt.

Die tanzbaren Tracks, die Gold Panda hier und da auf seinen Alben gerne mal einstreut, findet man in der Mitte. Dabei erweist sich "I've Felt Better (Than I Do Now)" als typische Filter House-Nummer mit kurzem Folktronica-Break in der Mitte, und "Plastic Future" hält zu Beginn mit einer an Four Tet erinnernden Melodie kontinuierlich die Spannung, um gegen Mitte unter Hinzunahme von straighten Rhythmen, ambienter Elektronik und japanisch angehauchten Motiven in psychedelische Sphären überzugleiten.

Seine Liebe zur japanischen Kultur bringt Schlecker auch danach immer wieder musikalisch zum Ausdruck, kehrt aber auch wieder zu den verspielten Klängen der ersten Hälfte zurück. Nur verschiebt sich die Grundstimmung mehr in Richtung Melancholie, ohne dabei ins all zu Schwermütige zu verfallen. So haftet den Stücken etwas Verschlafenes und Schummriges an, wenn verrauschte Sounds und knisternde Beats auf nächtliche Piano-, psychedelische Flöten- und ferne Kototöne treffen.

Jedenfalls macht Gold Panda auf dieser Scheibe einen äußerst entspannten und ausgeglichenen Eindruck, vermeidet er doch jegliche Hektik. Insgesamt hätten es aber gerne noch ein oder zwei tanzbare Tracks mehr sein können.

Trackliste

  1. 1. Swimmer
  2. 2. The Dream
  3. 3. The Corner
  4. 4. The Want
  5. 5. I've Felt Better (Than I Do Now)
  6. 6. Plastic Future
  7. 7. New Days
  8. 8. I Spiral
  9. 9. Arima
  10. 10. Chrome
  11. 11. Joni's Room

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