Details

Mit:
Datum: 24. August 2009
Location: Die Halle
Wächtersbacher Straße 84
60386 Frankfurt
Website: Offizielle Homepage des Veranstaltungsorts
Alle Termine ohne Gewähr

Review

laut.de-Kritik

Die Band aus Phoenix verbringt ihren Jahresurlaub auf Tour in Europa.

Review von Michael Edele

Für mich ist es der erste Besuch in der Halle in Frankfurt, und mal davon abgesehen, dass der Name ein wenig großspurig ist, handelt es sich bei dem Laden doch um einen gemütlichen Club, der mit dem Nachtleben durchaus mithalten kann. Wenn man sich von draußen die Plakate der Bands anschaut, die hier in nächster Zeit spielen (und von denen zu 98% wohl kein Schwein je gehört hat), bekommt man allerdings den Eindruck, als sei die einzige Voraussetzung für einen Gig in der Halle ein eigenes Plakat zu haben.

Damit können natürlich auch Flotsam & Jetsam dienen und machen auf ihren Europa-Abstechern erneut in Frankfurt Station. Wie die Jungs später im Interview zu Protokoll geben, ist das hier quasi ihr Jahresurlaub, den sie zusammen auf der Bühne und im Tourbus verbringen. Entsprechend gut gelaunt und entspannt rocken die Herren aus Phoenix vor einer erschreckend kleinen Kulisse nach allen Regeln der Kunst ab. Die vielleicht 50, 60 anwesenden Fans wissen den Enthusiasmus der Band aber zu schätzen und gehen vom ersten Ton an mit, was die Temperatur auch vor der Bühne recht schnell ansteigen lässt.

Auf der Bühne ist vor allem Sänger Eric A.K. schon bald klatschnass geschwitzt, und auch Gitarrist Ed Carlson bekommt die Scheinwerfer auf der kleinen Bühne schnell zu spüren. Soundtechnisch geht der Club voll in Ordnung, der Mann hinterm Mischpult scheint zu wissen, dass man auch im mittleren Lautstärkenbereich einen absolut verträglichen Sound hinbekommt. Gratulation in diese Richtung. Das kommt vor allem Eric zu Gute, der stimmlich in einer deutlich besseren Verfassung ist, als noch vor einem Jahr im Nachtleben. Auch was seine Kommunikation mit dem Publikum angeht, zeigt sich der Sänger deutlich offener und vor allem humorvoll.

"Als nächstes haben Mark und ich was Besonderes geplant. Wir ziehen uns aus und vögeln seine Gitarre", kündigt er vor einer nur von ihm und Mark gespielten/gesungenen Nummer an, als der Rest der Band kurz von der Bühne geht. "Auf die Art strecken wir unsere Shows, wenn es sein muss", legt er nach einer absolut überzeugenden Gesangsleistung nach. Kaum zu glauben, dass die Jungs am Tag zuvor in Holland noch eine Bar trocken gelegt und bis in die Morgenstunden mit Fans getrunken haben. Davon ist während des Gigs nichts zu merken, Flotsam lassen es ordentlich krachen.

Allerdings legen sie einmal mehr das Augenmerk fast ausschließlich auf die alten Songs. Vom bereits in der Arbeit befindlichen neuen Album gibt es nichts zu hören, aber das soll sich laut Aussagen der Band spätestens auf der nächsten Tour ändern. Dann bekommt Basser Jason hoffentlich auch mal ein neues Shirt geschenkt, denn dass er den größten Schwanz in der Band hat, wissen wir schließlich schon seit dem letzten Jahr …

Was ich allerdings immer noch nicht weiß ist, was die Brathähnchen von Martyr im Vorprogramm gemacht haben. Die hatten mit ihrem 80er Jahre Power Metal zwar tatsächlich 4,5 Fans vor Ort, aber dem Sänger sollte man echt kein Mikro mit Sender in die Hand drücken.

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Artistinfo

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