Fire From The Gods - " American Sun"

In den USA sind Fire From The Gods schon eine recht angesagte Nummer. In unseren Breitengraden sind sie davon noch relativ weit entfernt. Mir sagte die Truppe zumindest wenig: Auch das Debüt "Narrative", das 2017 unter dem Namen "Narrative Retold" inklusive zwei neuer Tracks neu aufgelegt wurde, kam mir bislang nicht unter.

Mit dem Opener "Truth To The Weak (Not Built To Collapse)" stellen die Texaner jedenfalls unmissverständlich klar, in welche Richtung die Reise gehen wird: Wer auf P.O.D. stand oder steht, macht mit "American Sun" nicht viel falsch. Zumal deren Fronter Sonny Sandoval in "They Don’t Like It" als Gastsänger mit von der Partie ist.

Dass Sevendust gleichfalls freundlich um die Ecke schielen, steht bei "Right Now" oder "Fight The World" außer Frage. Sänger AJ Channer zeigt dabei eine sehr angenehme und wandlungsfähige Stimme, die aber zuweilen etwas weinerlich ausfällt.

Wer sich daran nicht stört, den belohnt ein abwechslungsreiches Album: Die Reggae-Vibes im Titeltrack haben ihren Reiz, vor allem in Kontrast mit dem Nu Metal-Refrain. Bei den Chören in "Trust"denkt dann unmittelbar an 30 Seconds To Mars. Unterm Strich ergibt sich ein gefälliges Gemisch.

Hat man alles schon gehört? Sicher, was aber nichts daran ändert, dass sich auf "American Sun" zahlreiche Nummern mit Hitpotential finden. Was die Kurve etwas nach unten drückt, bleibt die Tatsache, dass sowohl die Bläser als auch mancher Synthie zu arg nach Dosenmusik klingen. Und keine Ahnung, was Produzent Erik Ron (Godsmack) geraucht hat, aber auch der Sound der E-Gitarren kommt verdammt dumpf.

"American Sun" ist insofern kein Must-have, und der Herbst ist vielleicht nicht die ideale Zeit, um ein derartiges Album zu veröffentlichen, aber der nächste Sommer kommt bestimmt!