laut.de-Kritik

Nur die beknackten Pseudonyme sind geblieben ...

Review von

Ok, die beknackten Pseudonyme sind geblieben und das Outfit der Jungs ist auch nach wie vor eher in Gothik-Gefilden anzusiedeln. Was sich aber gehörig verändert hat, ist der Sound der Jungs.

Das Erste, was schon bei der Listening Session im Frankfurter Cream Studio auffiel, war dass die Gitarren wieder eine deutlichere Sprache sprechen, als auf dem Vorgänger E-Mania. Die Keyboards haben hauptsächlich die Funktion, den Songs noch mehr Atmosphäre zu verpassen, was Sänger MZ 51 auf der Bühne etwas mehr Freiräume einrichten dürfte.

Auch dieser scheint wieder massiv an seinem Gesang gearbeitet zu haben, denn bei "The More She Knows" und "Her Last Summer" erinnert mich der Mann stellenweise ziemlich an Anthony Kiedis von den Red Hot Chili Peppers, und es gibt wahrlich schlimmere Vergleiche. Doch es ist vor allem die stimmliche Abwechslung, die aufhorchen lässt und sich perfekt in die musikalischen Vorlagen einpasst.

Meine Favoriten sind eindeutig die härteren Nummern wie "December Wounds", das an Orgie oder Zeromancer erinnernde "Along Comes A Fool" und eben das mit leichtem Ministry-Einschlag versehene "Eat-Grow-Decay". Doch auch "Abraza La Luz" weiß mit seiner guten Mischung aus fetten Grooves und griffigen Melodien zu begeistern. Während sich "Her Last Summer" bestimmt auch auf MTVIVA hören, bzw. sehen lassen könnte, schafft es lediglich "One More Day" nicht wirklich, mich zu begeistern.

".enetics - 11 Orgies Of Massenjoyment On The Dark Side Of The Planet", so der volle Titel, ist der Beweis, dass Evereve eine echte Bereicherung sowohl für die Metal-Gemeinde als auch für die Gothik-Fraktion sind und immer wieder eine Brücke zwischen beiden Lagern schlagen können. Wenn sie jetzt noch live weniger Wert auf's Posen legen und sich mehr auf die Musik konzentrieren, gibt's nix mehr zu meckern.

Trackliste

  1. 1. This Heart
  2. 2. The More She Knows
  3. 3. Abraza La Luz (Embrace The Light)
  4. 4. Her Last Summer
  5. 5. Silver God
  6. 6. X-istence (I'm Free)
  7. 7. December Wounds
  8. 8. Along Comes A Fool
  9. 9. One More Day
  10. 10. Eat-Grow-Decay
  11. 11. 1951

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