laut.de-Kritik

Hochkarätige Gäste für einen guten Zweck.

Review von

"The cause is a simple one – it's for people like me who used to drink and don't want to drink anymore", erzählt Eric Clapton sichtlich gerührt bei seinem Auftritt. Für seine Drogen- und Alkoholeskapaden ebenso berüchtigt wie für seine Fruchtsaftparties nach dem Entzug, gründete er mit dem Crossroads Centre eine exklusive Klinik im karibischen Antigua. Der Kostenbeitrag von 15.000 Dollar für eine Behandlung fällt eher moderat aus, im Gegensatz zu anderen Einrichtungen dieser Art ist sie allen Menschen mit einer Sucht und dem Willen zum Aufhören zugänglich.

Um Geld und Unterstützung zu sammeln, organisierte Clapton im Juli 2004 ein dreitägiges Festival in Austin, Texas. Die Liste derer, die seiner Einladung folgten, klingt schon auf dem Papier eindrucksvoll: Zu Altmeistern wie Robert Lockwood Junior, David "Honeyboy" Edwards oder B.B. King gesellen sich Jungspunde wie John Mayer, Robert Randolph oder Johnny Lang. Die Bandbreite reicht vom Folk James Taylors über den Gitarrenpop Santanas bis hin zum virtuosen Metal Steve Vais.

Alle Anwesenden vereint die Liebe zur Musik und die mitreißende Stimmung, die bereits bei den ersten Takten aus dem Stadion ins Wohnzimmer schwappt. Eric Clapton weist den Weg: So verschwitzt und begeistert wie hier hat er "Cocaine" sicherlich schon lange nicht mehr gespielt.

Die anschließenden Stücke lassen nicht nur dem Blues-Fan das Wasser im Mund zusammen laufen: "Killing Floor" mit Clapton, Robert Cray, Jimmie Vaughan und Hubert Sumlin; "Sweet Home Chicago" mit den gleichen vier plus Buddy Guy; "Six Strings Down" mit Clapton, Cray, Vaughan und Robert Randolph; "Rock Me Baby" mit Clapton, Vaughan, Guy und B.B. King. Ihre Auftritte sind ebenso intensiv wie die von J.J. Cale oder Vince Gill und Jerry Douglas.

Was der junge Randolph mit der Family Band aus seiner Pedal Steel-Gitarre holt, ist der reine Wahnsinn. Der Inder Vishny Mohan Bhatt beweist zu Beginn der zweiten DVD, dass nicht nur viele, sondern auch sehr verschiedene Künstler zusammen kamen.

Zu den besten Momenten zählen John McLaughlins jazziges "Tones For Elvin Jones", Robert Crays "Time Makes Two" Joe Walshs "Funk 49" und "Rocky Mountain Way", Claptons "I Shot The Sheriff" und Vais "I'm The Hell Outta Here", in dem sich auch Tony McAlpine und Billy Sheehan hervortun. ZZ Top sorgen mit haarigen Gesichtern und Gitarren für einen gut gelaunten Abschluss.

218 Minuten Livemusik ohne Durchhänger bei hochwertiger Bild- und Tonqualität – was kann man mehr verlangen? Vielleicht die einzeln abspielbaren Soli oder die thematische Aufarbeitung der eingestreuten Interviews? Immer noch nicht überzeugt? Der Erlös der DVD kommt dem Crossroads Center zugute. Damit eignet sich die Aufnahme nicht nur vorzüglich fürs Regal, sondern auch fürs gute Gewissen.

Trackliste

  1. 1. Cocaine - Eric Clapton
  2. 2. Love In Vain Blues - Robert Lockwood Jr.
  3. 3. Killing Floor - Eric Clapton, Robert Cray, Hubert Sumlin & Jimmie Vaughan
  4. 4. Sweet Home Chicago - Eric Clapton, Robert Cray, Buddy Guy, Hubert Sumlin & Jimmie Vaughan
  5. 5. Six Strings Down - Eric Clapton, Robert Cray, Robert Randolph & Jimmie Vaughan
  6. 6. Rock Me Baby - Eric Clapton, Buddy Guy, B.B. King & Jimmie Vaughan
  7. 7. I Am A Man Of Constant Sorrow - Dan Tyminski with Ron Block
  8. 8. Road to Nash Vegas - Dam Tyminski with Ron Block
  9. 9. Copperline - James Taylor with Joe Walsh
  10. 10. Steamroller - James Taylor with John Walsh
  11. 11. Oklahoma Borderline - Vince Gill with Jerry Douglas
  12. 12. What The Cowgirls Do - Vince Gill with Jerry Douglas
  13. 13. After Midnight - J.J. Cale with Eric Clapton
  14. 14. Call Me The Breeze - J.J. Cale with Eric Clapton
  15. 15. The March - Robert Randolph & The Family Band
  16. 16. Green Light Girl - Doyle Bramhall II
  17. 17. Jingo - Carlos Santana with Eric Clapton
  18. 18. City Love - John Mayer
  1. 1. Rag Bihag - Vishwa Mohan Bhatt
  2. 2. Tones For Elvin Jones - John McLaughlin
  3. 3. Josie - Larry Carlton
  4. 4. Going Down Slow - David "Honeyboy" Edwards
  5. 5. If I Had Possession Over Judgement Day - Eric Clapton
  6. 6. Times Makes Two - Robert Cray
  7. 7. Give Me Up Again - Johnny Lang
  8. 8. Neighbourhood - David Hidalgo
  9. 9. I'm The Hell Outta Here - Steve Vai
  10. 10. Desert Rose - Eric Johnson
  11. 11. Funk 49 - Joe Walsh
  12. 12. Rocky Mountain Way - Joe Walsh
  13. 13. I Shot The Sheriff - Eric Clapton
  14. 14. Have You Ever Loved A Woman (Blues In C) - Eric Clapton
  15. 15. La Grange - ZZ Top
  16. 16. Tush - ZZ Top

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