laut.de-Kritik

Die Zeiten der besseren HIM-Kopie sind mit diesem Album vorbei.

Review von

Es scheint an der Zeit, sich zu beweisen. Mit ihrem Zweitwerk "Gone", welches für Europa das Debüt war (das Erstwerk "The Treasures Within Hearts" kam nur in Finnland auf den Markt), mussten sich die Finnen oft den Vorwurf anhören, eine bessere HIM-Kopie zu sein. Nicht ganz zu Unrecht, wie auch meine Meinung war.

Doch da Ville Valo und Anhang inzwischen nur noch vor sich hin schmachten und eher im Bravo als auf der Bühne eine gute Figur machen, könnten die Chancen von Entwine umso besser stehen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Sänger Mika inzwischen seinen Gesang doch einen eigenen Stempel verliehen hat und nicht wieder krampfhaft versucht, den prominenteren Kollegen zu imitieren (ok, bei "Falling Apart" werden die gesanglichen Parallelen schon sehr deutlich). Zum anderen rockt es auf "Time Of Despair" aber auch mehr, als der poppige Staubwedel, den HIM mit "DSABH" vorgelegt haben.

Das macht es für den Langhaarfuzzie natürlich einfacher. Da man als Metaller ja nicht mehr zugeben kann, dass man Meister Valo überhaupt noch was abgewinnen kann, ist dieses Geständnis bei Entwine weit weniger fatal, da das wirklich noch was mit Metal, also fetten Riffs und wuchtigen Drums zu tun hat. "Stream Of Live", "The Pit" und "Learn To Let Go" sind die schnelleren Songs auf dem Album. Mit "Safe In A Dream" und "Until The End" sind aber auch zwei astreine Balladen mit dabei, bei letzterer wird Mika von weiblichem Gesang unterstützt. Ob es wohl die entzückende Keyboarderin Riitta war?

Und ob Entwine live mehr her machen, als ein Kippe rauchender, Rotwein saufender Jim Morrison für Arme, kann man demnächst auf der Tour mit Theatre Of Tragedy und Ram-Zet überprüfen.

Trackliste

  1. 1. Stream Of Life
  2. 2. The Pit
  3. 3. Nothing Left To Say
  4. 4. Safe In A Dream
  5. 5. Burden
  6. 6. Falling Apart
  7. 7. Until The End
  8. 8. Learn To Let Go
  9. 9. Time Of Despair

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