laut.de-Kritik

Viehisches Gehämmer und brachiale Simplizität.

Review von

Personalsorgen gehören bei Endstille schon seit geraumer Zeit der Vergangenheit an. Graupel-Fronter Zingultus ersetzte mehr als adäquat den ehemaligen Fronter Iblis und gibt nun auf "Infektion 1813" seinen Einstand.

An der musikalischen Ausrichtung änderte sich durch den Wechsel am Mikro erwartungsgemäß wenig. Ob das gut oder schlecht ist, liegt einmal mehr im Gehörgang des Akustikers (oder so ähnlich). Wer bislang kein Freund des monotonen Gehämmers der Kieler war, wird auch an "Infektion 1813" wenig Freude haben.

Andererseits muss man festhalten, dass die hypnotischen, teils dissonanten Riffs der Formation auch auf ihrer achten Veröffentlichung wieder den Zweck erfüllen. Ob das nach all den Jahren noch ausreicht, die Fans zum Kauf der Scheibe zu bewegen, sei mal dahin gestellt.

Zwischen viehischem Gehämmer, wie es gleich im Opener "Anomie" zum Einsatz kommt und auch "The Deepest Place On Earth" oder "Satanarchie" dominiert, und eher schleppenden Passagen versuchen sich die Black Metaller tatsächlich auch einmal am Midtempo.

Kein Wunder, dass "Bloody H (The Hurt-Gene)" und mit Abstrichen auch "Wrecked" aus dem vorherrschenden, musikalischen Einerlei heraus stechen wie Kollege Schuh auf dem Debütantinnenball. Brachiale Simplizität wird auf Dauer wohl nicht mehr genügen, um die Fans bei der Stange zu halten.

Da reißt auch das an Stumpfheit kaum zu überbietende, elfminütige "Endstille (Völkerschlächter)" mit seiner Aufzählung an Kriegsverbrechern, Diktatoren und anderen Massenmördern nicht mehr viel raus. Provokant ist sowas schon lange nicht mehr.

Trackliste

  1. 1. Anomie
  2. 2. Trenchgoat
  3. 3. Bloody H (The Hurt-Gene)
  4. 4. The Deepest Place On Earth
  5. 5. When Kathaaria Falls
  6. 6. Satananarchie
  7. 7. World Aflame
  8. 8. Wrecked
  9. 9. Endstille (Völkerschlächter)

Preisvergleich

Shop Titel Preis Porto Gesamt
Titel bei http://www.amazon.de kaufen Endstille – Infektion 1813 €11,38 €3,00 €14,38

Videos

Video Video wird geladen ...

Weiterlesen

LAUT.DE-PORTRÄT Endstille

Wie gut das Spiel mit zweideutiger Symbolik funktioniert, haben nicht nur Rammstein in der jüngeren Musikgeschichte bewiesen. Auch Endstille aus Kiel …

6 Kommentare