Videos

Video Video wird geladen ...

Weiterlesen

5 Kommentare

  • Vor 17 Jahren

    Dota. das ist Dota Kehr, Medizinstudentin aus Berlin, genannt die Kleingeldprinzessin, weil sie ihre Liedermacherei als Straßenmusikantin begann. Der Name klingt irgendwie etwas kindisch, aber halt: auch die neue (vierte) CD "Immer nur Rosinen" enthält ausgesprochen qualifizierte, sehr entspannte, von (traditionellem) Jazz, Chanson und vor allem Bossa Nova inspirierte Lieder.

    Schade, dass diese Art von Musik irgendwie so zwischen den Sparten Independent, Jazz und Folk liegt, dass sich offenbar keines der größeren Musikmagazine so richtig "zuständig" dafür fühlt. Das gilt vielleicht auch für Liedermacher wie "Wenzel" oder Bands wie "Erdmöbel" (mehr in Richung Easy Listening), Fink (mit Contry-Einfluss), 17 Hippies (Musette, Osteuropa, Cajun) oder auch "Di Grine Kuzine" (Klezmer), die dieses Jahr mit "Berlin Wedding" ein Album herausgebracht haben, das in seiner Stilvielfalt und seinem Berlin-Bezug "Immer nur Rosinen" vielleicht am nächsten ist.

    Die Texte sind zumindest passagenweise recht poetisch und einfallsreich:

    Immer auf der Suche nach dem kleineren Übel.
    Und hätte man jemals wohl anders gekonnt?
    So sieht man in der Ferne
    vom Abendbrottisch aus
    die langsam sich verschließende
    Zukunft am Horizont.... ("Mittenzwischendrin")

    Einige Stücke hätte man - früher? - wohl als "systemkritisch" bezeichnet ("Der Fluch des Schlaraffenlands" zum Beispiel). Bei mir hat Mut zum Unzeitgeistigen immer einen Sonderbonus. Teilweise überschreitet allerdings der bewundernswerte jugendliche Idealismus dann doch knapp die Grenze zur plattitüdenhaften Weltverbessererei ("Menschenklone", "Die Funktionalisierer"):

    Aber was mir Angst macht sind diese komischen Tomaten,
    die da knallrot, prall und elastisch, seit acht Wochen in der Küche liegen,
    Genormt in der Form und neutral im Geschmack, zugeschnitten aufs Maul,
    glatter Lack, aber innendrin faul wie eintausend ...
    Eine Million Mustermänner aus den
    Versandhauskatalogbeispielbestellungsbögen ...

    ( nebenbei: "geschmacksneutral" - war das nicht ein HipHop-Titel aus den Neunzigern ...)

    Textlich sind die Maßstäbe durch Erdmöbel und Fink (aber auch Kiki Sauer von den 17 Hippies) aber auch auf einem solchen Niveau, dass es schwer ist, da heranzureichen.

    Musikalisch am besten gefallen mir "Schatten werfen" und vor allem "Noch so einer". "Öffentlicher Nahverkehr" gabs in etwas anderer Form bereits auf einer früheren CD. Der Titel ist wahrscheinlich schon so etwas wie ein lokaler Hit.

    "Immer nur Rosinen" ist bei "Kleingeldprinzessin Records" erschienen und wird per Bestellung über "Silver Disc" vertrieben. Nähere Informationen mitsamt Hörbeispielen gibts hier:

    www.kleingeldprinzessin.de

  • Vor 17 Jahren

    @kukuruz («
    ( nebenbei: "geschmacksneutral" - war das nicht ein HipHop-Titel aus den Neunzigern ...) »):

    "Optimal geschmacksneutral" hieß der und war von Fettes Brot, wenn ich mich nicht irre..

  • Vor 17 Jahren

    ich mag die dame sehr gern!

    eine freundin, durch die ich sie überhaupt kennen gelernt habe, sprach von "ein bisschen wie anett louisan, nur viel besser", ich weiß nicht genau, ob das trifft, aber ich mag dieses etwas altmodisch-bohèmehafte, wenn man das so nennen kann.

    würde ich mir sehr gern mal live anhören.

  • Vor 16 Jahren

    Drum freu' ich mich umsomehr auf den Abend in der OettingerVilla...denn glücklicherweise macht die Dame sich mit Live-Auftritten ja nicht allzu rar(-:

    Und was den Vergleich mit anett betrifft...da schieb' ich madame Dota doch wesentlich mehr Esprit zu! (nichts für ungut;)

  • Vor 14 Jahren

    Dota habe ich heute nachmittag konzertant erlebt. Mit einem kurzen Set. Sympathisch. Aber wiederum, wie soll ich sagen, auf eine routiniert wirkende Art spontan und frisch. Wenn man versteht, was ich mit dieser widersprüchlichen Aussage meine...

    Unabhängig davon war es eine derart fremdpeinliche Veranstaltung ("Lichterkette für Armut") - ich war eher deshalb da, weil es gleich um die Ecke stattfand - oh oh, die "Songpoetin" davor, ihr könnt Euch das nicht vorstellen, und RBB war live dabei ... bloß weg, dachten wir, eh uns jemand da "Gib es zu, du warst beim Dota-Konzert"-mäßig im TV entdeckt ...