laut.de-Kritik

Partytime mit der Halbstarken-Bande aus den 90ern.

Review von

Als die Gebrüder Knollmann plus Anhang im April 1994 erstmals eine Bühne betraten, war an eine erfolgreiche Business-Karriere inklusive Chartsplatzierungen und ausverkaufter Tourneen definitiv nicht zu denken. Und jetzt das: 25 Jahre Donots. Das ehemals verschworene Halbstarken-Kollektiv vom Lande zählt heute zur Punkrock-Speerspitze. Den weiten Weg dorthin zeichnet "Silverhochzeit" nach.

Angefangen von pubertären Pogo-Pop-Hymnen à la "You Cannot", "Outshine The World" und "Whatever Happened To The 80s" über nachhaltige One-Night-Stands mit Genre-Größen wie Frank Turner ("So Long") und Tim McIlrath ("Das Neue Bleibt Beim Alten") bis hin zu rotzigen Muttersprache-Bekenntnissen wie "Ich Mach Nicht Mehr Mit" und "Keiner Kommt Hier Lebend Raus" hauen die sympathischen Ibbenbürener alles raus, was in den vergangenen zweieinhalb Dekaden unter der Donots-Flagge für Furore sorgte.

Brannte dem Quintett in all den Jahren ein Thema unter den Nägeln, wurde es sofort in Songform gegossen. Konsequent also, dass ungebetene Gäste auch hier noch einmal ihr Fett weg bekommen. Machthungrige Bonzen, festgefahrene Drückeberger und hohlköpfige Braunmaler: Sie alle sollten in Deckung gehen, wenn sich die zwischen aufgeplustertem Pop-Punk und schnodderigen The Clash-Erinnerungen pendelnden Songs des zweiten "Best Of"-Schaffens der Band ihren Weg ins Freie bahnen.

"Ach, schon das zweite Best Of-Album?", mögen Kritiker der Band nun einwerfen. Ja, und? Wer glaubt denn heutzutage noch daran, dass sich eine Band fernab der Ed Sheeran-Champions League mit reinen Albumverkäufen eine goldene Nase verdient? Spätestens seit der beeindruckenden Rockpalast-Doku "Once Upon A Time In Ibbenbüren" sollte auch dem letzten Zweifler klar sein, wie sich eine Band wie die Donots finanziell über Wasser hält. Baby-Strampler, Hoodies und Konzert-Tickets sorgen nicht nur bei Bands wie den Donots für Planungssicherheit.

Somit feiern sie mit "Silverhochzeit" erst mal sich und natürlich im Hinblick auf das große Jubiläumskonzert am 14. September in Ibbenbüren auch ihre Anhängerschaft. Die dürfen sich mit bekannten Gassenhauern und spontan eingeträllerten Drei-Minuten-Unfällen ("Scheißegal") schon mal in Stimmung bringen. Wer sich für die Vinyl-Version entscheidet, erhält außerdem rumpelige Demo-Kracher aus den Donots-Anfangstagen ("Demo Tapes 1994 – 1997"). Und letztlich bildet so eine Werkschau eben auch für Neuentdecker einen perfekten Einstieg.

Trackliste

  1. 1. You Cannot
  2. 2. Outshine The World
  3. 3. Whatever Happened To The 80s
  4. 4. Superhero
  5. 5. Today
  6. 6. Room With A View
  7. 7. Saccharine Smile
  8. 8. Big Mouth
  9. 9. We're Not Gonna Take It
  10. 10. We Got The Noise
  11. 11. Good-bye Routine
  12. 12. Break My Stride
  13. 13. Stop The Clocks
  14. 14. Calling
  15. 15. Dead Man Walking
  16. 16. Wake The Dogs
  17. 17. So Long
  18. 18. Das Neue Bleibt Beim Alten
  19. 19. Ich Mach Nicht Mehr Mit
  20. 20. Dann Ohne Mich
  21. 21. Problem Kein Problem
  22. 22. Keiner Kommt Hier Lebend Raus
  23. 23. Rauschen
  24. 24. Eine Letzte Letzte Runde
  25. 25. Scheißegal

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