laut.de-Kritik

Zwischen Evanescence und Nu Metal.

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Während Jason Suecof dem Metalfan vor allem als Produzent von Bands wie Trivium, Sanctity oder DevilDriver bekannt sein dürfte, wird bei Lennon Murphy kaum die Glocke läuten. Es sei denn, man ist Fan des Suicide Girls Magazins - dort ist die Dame ein gern fotografiertes Motiv.

Abgesehen von ihrem reizvollen Äußeren ist Lennon in den USA auch in Rockkreisen keine Unbekannte mehr, hat sie doch neben ein paar CDs und einer DVD gemeinsame Touren mit Aerosmith oder Mötley Crüe hinter sich. Allerdings stand ihr 2007 der Sinn nach ein wenig mehr Härte, weswegen sie sich mit Jason Suecof in Verbindung setzte, der nicht zuletzt bei Capharnaum bewiesen hat, dass er als Gitarrist eine absolute Nummer ist. Gemeinsam mit Drummer Dave Eltich schrieb man ein paar Songs, die nun unter dem Banner Devil's Child unters Volk gebracht werden.

Dass da kein Schrott bei rumkommt, dürfte bei Jason Suecof klar sein. Dennoch ist die Scheibe irgendwie weder Fleisch noch Fisch. Der Opener "Looking For Jesus" gibt sich ausgesprochen melodisch und setzt Lennons Stimme gekonnt in Szene, während Jason die Finger übers Griffbrett flitzen lässt. Die Videosingle "Shadow Never Ending" zeigt direkt das andere Extrem, setzt auf Nu Metal-Riffs und eine Lennon, die stellenweise durch die Gegend brüllt wie Kitties Morgan Lander.

Warum ausgerechnet diese Nummer ausgekoppelt wurde, erschließt sich nicht, kommt sie doch nur leidlich spannender, als das ebenfalls etwas uninspirierte "Final Words" ums Eck. Das mag zwar für Teenies interessanter und cooler sein, doch Devil's Gift punkten immer dann, wenn die Musik einen guten Drive besitzt und die Dame am Mikro ihre Stimme voll auslebt.

Das funktioniert bei den relativ eigenständig klingenden "Sacrifice", "Beautiful You" und "Bleed You Out" besonders gut. Die Riffs zeigen hier mal die Zähne und die Mischung aus Melodie und Härte geht auf. Daneben gibt es eine ganze Reihe Songs, die deutlich radiolastiger sind und vor allem für Fans von Evanescence und Lacuna Coil interessant sein dürften.

Das sind vor allem "All That You Left", die potentielle Single "Nobody" und "Hold On". Vor allem bei Letzterem erinnert Lennon schwer an Amy Lee. Wirklich schlecht ist auch das sarkastische "Game Show Winner" nicht, aber irgendwie klingt das Teil trotzdem belanglos. Da rockt auch die Doublebass nix mehr. Zumindest setzt "One On One" einen gefälligen Schlusspunkt, wenn Jason am Bass ein paar sehr abgefahrene Sachen loslässt.

Trackliste

  1. 1. Looking For Jesus
  2. 2. Shadow Never Ending
  3. 3. Victim
  4. 4. Damned Angels
  5. 5. Final Words
  6. 6. Sacrifice
  7. 7. Beautiful You
  8. 8. All That You Left
  9. 9. Nobody
  10. 10. Hold On
  11. 11. Bleed You Out
  12. 12. Game Show Winner
  13. 13. One On One

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