Porträt

laut.de-Biographie

Daughtry

Kelly Clarkson war die erste, die vorgemacht hat, wie man nach der Teilnahme beim prestigeträchtigen American Idol eine selbständige Karriere aufbaut. Seit 2006 eifert ihr ein gewisser Christopher Adam Daughtry nach, der für seine Band mit seinem guten Namen Pate steht.

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Geboren am 26. Dezember 1979, wächst er mit seinen Eltern Pete und Sandra in der äußersten Pampa in Virginia auf. Als er sechzehn ist, verdingt er sich zum ersten Mal als Sänger in diversen kleinen Bands. Im Jahr 2000, zwei Jahre nach dem Abschluss der High School, heiratet er seine Freundin Deanna, mit der er auch einen Sohn hat (Griffin), außerdem adoptiert er deren Tochter aus erster Ehe. Den Lebensunterhalt bestreitet er mit Jobs wie Autoverkäufer oder als Angestellter bei Wal Mart.

Auch wenn er nun als Familienvater voll eingespannt zu sein scheint, hat er immer noch ein Ziel: Sänger werden. Mit der Band Absent Element nimmt er das Album "Uprooted" auf, reißt damit jedoch nichts. Kurz nach dem Scheitern dieses Projektes bewirbt er sich beim Casting-Format Rock Star. Dort soll der Nachfolger von Michael Hutchence bei Inxs gefunden werden, der sich 1997 das Leben nahm. Dort rasselt er jedoch sang und klanglos durch, hat jedoch mit der Teilnahme bei American Idol schon ein weiteres Eisen im Feuer.

Beim ersten Vorsingen in Denver (The Letter" von The Boxtops) ist es fast schon vorbei, denn Juror Simon Cowell stimmt gegen ihn. Paula Abdul und Randy Jackson wollen ihn jedoch noch einmal hören. So kommt es, dass Daughtry am 22. Februar in "Wanted Dead Or Alive" von Bon Jovi zum Besten gibt, womit er auch seinen vorherigen Kritiker Cowell überzeugt. Spätestens nach einer fulminanten Performance von Fuels "Hemorrhage" steigt er in den erweiterten Favoritenkreis auf. Zwei Tage nach diesem Auftritt klingelt bei Daughtry das Telefon. Fuel selbst bitten ihn, den vakanten Posten am Mikro einzunehmen, nachdem deren Sänger Brett Scallions zuvor aussteigt; Chris lehnt jedoch dankend ab.

So singt sich Chris Daughtry mit Songs u.a. von Stevie Wonder ("Higher Ground") und Johnny Cash ("I Walk The Line") erfolgreich von einer Show zur nächsten. Dabei kommt es auch zu einem kleinen Skandälchen, denn die von Chris vorgetragene Version ist genau die, die die Band Live ebenfalls im Programm hat. Man wirft ihm vor, dass er sich mit fremden Arrangement-Federn schmücken würde, obwohl er in Vorab-Interviews erwähnt hat, dass es sich um die Live-Version handelt. Das Problem: Sein Statement wurde vorher heraus geschnitten, ehe die Interviews zur Show auf Sendung gingen.

Am 9. Mai 2006 hat dann doch seine letzte American Idol-Stunde geschlagen, denn für die Performance des Elvis-Tracks "Little Less Conversation" rufen zu wenig Zuschauer an. Nach dem Ausscheiden tingelt er zunächst durch die verschiedensten Talkshow-Formate, ehe er im Juli des Jahres verkündet, dass er mit 19 Entertainment einen Vertrag geschlossen hat. Zum Zeitpunkt, als Daughtry seinen Alias unter das Vertragswerk setzt, zeichnet die Firma für über 100 Nummer eins-Singles und 80 top-platzierte Alben alleine in Großbritannien verantwortlich.

Daughtry - Cage To Rattle
Daughtry Cage To Rattle
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An seinem Debüt werkelte unter anderem Produzent Howard Benson (Crazy Town, Body Count, My Chemical Romance, Hoobastank, Head Automatica, Flyleaf, Papa Roach, P.O.D., Sepultura) mit. Außerdem holte er sich noch fachkundigen Rat bei Chad Kroeger, Ed Kowalczyk, Brad Arnold und Rob Thomas ein.

Da es von Anbeginn klar ist, dass es nur einen Fixpunkt in einem etwaigen Bandkontext geben kann, und zwar Chris höchstselbst, kommt es darauf an, ihm fähige Musiker zur Seite zu stellen. Das Label hilft ihm bei der Auswahl, so dass es zu folgender Besetzung kommt: Jeremy Brady (Rhythmus-Gitarre), Josh Steely (Lead-Gitarre), Ex-Suicidal Tendencies Basser Josh Paul und Schlagzeuger Joey Barnes. Brady fliegt im Januar 2007 aber schon wieder aus der Band. Seinen Platz nimmt Brian Craddock ein.

Nach dem Release dauert es nicht allzu lange, bis die Scheibe dreifach Platin einfährt. Diesen überwältigenden Erfolg möchte Daughtry auch in Europa fortsetzen. Ein erstes Konzert im Juni in London ist binnen kürzester Zeit ausverkauft. Ginge es alleine nach den Publikumsreaktionen, der alte Kontinent läge Chris zu Füßen. Im September 2007 erscheint dann - wieder einmal mit einiger Verspätung - das Debüt auch hierzulande. Zuvor sind sie auf dem amerikanischen Kontinent noch als Support von Nickelback unterwegs.

Der Nachfolger "Leave This Town" (2009) folgt einem ähnlichen musikalischen Rezept und verspricht soliden Hardrock mit Fist-Raising-Refrains und einer Power-Produktion in der Tradition erfolgreicher Kommerzrocker wie Nickelback, Creed oder 3 Doors Down. Schon auf "Baptized" verbannt Chris Daughtry aber nahezu alle Zutaten aus der Post-Grunge-Cuisine, und spätestens mit "Cage To Rattle" wenden sich Chris Daughtry und seine Band im Sommer 2018 endgültig dem Mainstream-Pop zu.

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Daughtry - Baptized: Album-Cover
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2013 Baptized

Kritik von Kai Butterweck

Das 'Idol' verbiegt sich nicht nur, sondern knickt komplett ein. (0 Kommentare)

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