laut.de-Kritik

Der Schlüssel zum Erfolg? Keep it real.

Review von

DJ Khaled wickelt uns alle um die Finger wie Tapes. Selbst Diva Lauryn Hill fiel jüngst begeistert vom Thron, als sich Khaled auf Instagram voller Demut und Höflichkeit für ihre Sample-Freigabe des Fugees-Klassikers "Fu-Gee-La" bedankte. Sein von Cool & Dre produzierter Track "Nas Album Done" mit eben jenem wieder überragenden Nas zelebriert dann auch den 90er Spirit und gereicht dem Original zu Ehren. Die Hook formuliert auch Khaleds Leitbild: "I told her she smart and loyal, I like that / That's a major key".

Der Zweitschlüssel zum Erfolg, neben Schlauheit und Loyalität? Keep it real. So einfach ist das manchmal. Khaled lebt Hip Hop, hat dessen Werte wie Respekt, Leidenschaft und Ehrlichkeit genauso verinnerlicht wie "Couple your own heart with this shit"-Einzigartigkeit. Social Media, vor allem Snapchat, gibt ihm für diese Selbstvermarktung die notwendigen Werkzeuge in die Hand. Und ganz ehrlich, wer sehnt sich nicht nach einem sympathischen P. Diddy, wer will nicht – statt arroganten Vogelmännern - den talentierten Klassenclown gewinnen sehen?

Verdienterweise erobert der 40-jährige Selfmade Millionär aus Miami mit seiner neunten Studio-Compilation die Spitze der Charts und legt auch künstlerisch sein stimmigstes Album vor. Vor drei Jahren hieß es zu "Suffering From Success" noch vernichtend: "Kennste ein Khaled-Album, kennste alle" und "... ein, zwei, drei Tracks, der Rest verschwindet im Nirvana des externen Terrabytes-Laufwerks, des Spotify-Friedhofs...". Dies alles gilt auf "Major Key" nicht.

Diverse Songs funktionieren hier als eigenständige Kunst. Neben dem erwähnten Nas-Tune überzeugen vor allem das von MetroBoomin frech produzierte "Work for It", das Disco-smoothe Drake-Feature ("For Free"), J Coles Solo für "Jermaine's Interlude", Kodak Blacks Sky is the limit-Talent im "Pick These Hoes Apart"-Hook und Big Seans Monsterverse zum Thema Polizeigewalt und Rassismus auf "Holy Key":

"I practice seven spiritual laws and cut off distractions / We been all in the Hollywood Hills, and never been acting / Detroit gave me an accent and Christ gave me his passion / Father help us, police doing target practice with real bodies / Mommas in the streets, crying, standing over a still body / Niggas over stressing, we under investigation / Every day off to the races, can't fuck with you if you racist / Beat your ass until you purple / They can't even tell what your race is."

Eher überflüssig ist dagegen der Opa-Reim von Jay auf "I Got the Keys". Der Jigga wirkt neben Future so alt, wie er aussieht. Auch das klebrige "Forgive Me Father", das zu gezwungene "Tourist" oder das noch etwas klebrigere "Do You Mind" fallen ab. Trotzdem zeigt Khaleds Kurve nach oben, höchstens mit dem Himmel als Grenze. Daher sollten alle seinen Weisheiten ein oder zwei Ohren schenken. Don't play yourself. Life is smooth, It's on you to live your life smooth. An der Spitze.

Trackliste

  1. 1. I Got the Keys (feat. Jay-Z & Future)
  2. 2. For Free (feat. Drake)
  3. 3. Nas Album Done (feat. Nas)
  4. 4. Holy Key (feat. Big Sean, Kendrick Lamar & Betty Wright)
  5. 5. Jermaine's Interlude (feat. J. Cole)
  6. 6. Ima Be Alright (feat. Bryson Tiller & Future)
  7. 7. Do You Mind (feat. Nicki Minaj, Chris Brown, August Alsina, Jeremih, Future & Rick Ross)
  8. 8. Pick These Hoes Apart (feat. Kodak Black, Jeezy & French Montana)
  9. 9. Fuck Up the Club (feat. Future, Rick Ross, YG & Yo Gotti)
  10. 10. Work for It (feat. Big Sean, Gucci Mane & 2 Chainz)
  11. 11. Don't Ever Play Yourself (feat. Jadakiss, Fabolous, Fat Joe, Busta Rhymes & Kent Jones)
  12. 12. Tourist (feat. Travis Scott & Lil Wayne)
  13. 13. Forgive Me Father (feat. Meghan Trainor, Wiz Khalifa & Wale)
  14. 14. Progress

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