Crucified Barbara - " In The Red"

Und wieder mal zeigen die Mädels von Crucified Barbara ihren männlichen Kollegen, wie eine ordentliche Rock-Harke aussieht.

Der Einstieg mit "Sell My Kids For Rock'n'Roll" gerät beinahe schon typisch für die Schwedinnen. Lemmy hätte an den Mädels auf jeden Fall seine helle Freude: Der selbstironische Text des Openers, die Fuck You-Attitüde und die unbändige Power strafen alle Kritiker Lügen.

Gerade textlich lohnt sich "In The Red", denn wie viel Ironie in dem eher schleppenden Titel "To Kill A Man" drinsteckt (oder eben nicht), möchte ich lieber gar nicht wissen. Die Platzierung des Tracks, zu dem es auch ein Video gibt, ist allerdings eher schlecht gewählt, unterbricht sie doch massiv den Flow.

Da hätte das zügige "The Ghost Inside" oder das beinahe schon an Gluecifer erinnernde "Electric Sky" besser gepasst. Oder auch "Don't Call On Me" das einmal mehr einen zünftigen Motörhead-Flair versprüht.

Den Groove zu Beginn und im Chorus des Titeltracks kennt man bereits von Rob Zombie, allerdings bekommen ihn die Mädels nicht ganz so fett hin. Und genau wie auf den Vorgängeralben haben die Schwedinnen mit Tracks wie "Shadows" und vor allem "Finders Keepers" Nummern im Gepäck, die doch zu beliebig ausfallen.

Unterhaltsam ist die Scheibe dennoch. "Do You Want Me" wird das ein oder andere Kerlchen mit Sicherheit rattig machen. Mal ganz nett, wenn eine Frau den Spieß textlich einfach mal umdreht. Ob die Mädels dem live dann auch nachkommen, ist eher fraglich, da zumindest Bassistin Ida Evileye nach wie vor an Meshuggah-Drummer Tomas Haake vergeben ist.

Den kraftvollen Schlusspunkt setzen Crucified Barbara mit "Follow The Stream" - gerade noch rechtzeitig packen sie wieder die Motörhead-Riffs aus. So machen die Mädels richtig Spaß.