laut.de-Kritik

Zwischen düsteren Doom-Riffs und Uptempo-Thrash-Punk.

Review von

Geschlagene sieben Jahre wartet die COC-Fangemeinde auf ein neues Studio-Lebenszeichen ihrer Heroen, nachdem man die Anhängerschaft bereits vor dem letzten Output "In The Arms Of God" ein halbes Jahrzehnt in den Seilen hängen ließ. Doch wie beim Vorgänger hat sich auch dieses Mal das Warten gelohnt

In Abwesenheit von Pepper Keenan treiben die drei Oldschool-Veteranen Reed Mullin, Woody Weatherman und Mike Dean ein kantiges und dreckiges Monster vor sich her, das zwar nicht ganz an das legendäre "Animosity" heranreicht, aber zumindest vom Grundgerüst her mit einem ähnlich beeindruckenden Punk-Hardcore-Thrash-Doom-70s-Rock-Vibe aufwartet.

Verspielt und pendelnd zwischen düsteren Doom-Riffs und Uptempo-Thrash-Punk eröffnet das Trio mit "Psychic Vampire" den Reigen, ehe das treibende "River Of Stone" ungewohnt eingängig um die Ecke galoppiert, auch wenn es im Refrain immer wieder zu Doom-lastiger Tempodrosselung kommt. Das folgende "Leeches" ist ein einziger dreckiger Bastard, bei dem der Gesang alles an Rotz in die Wagschale legt, was sich in den letzten dreißig Jahren seit Bandgründung angesammelt hat.

Zeit zum Luftholen: Das instrumentale "El Lamento De Las Cabras" bringt die aufgescheuchten Pferde für knapp drei Minuten wieder in den Stall zurück, bevor sich die Herde beim gradlinigen "Your Tomorrow" wieder wie ein wilder Haufen auf der Weide verteilt. "The Doom" macht seinem Titel alle Ehre, auch wenn die Standard-Parts bisweilen etwas unausgegoren und zu triefend klingen. Gerettet wird die Genre-Huldigung vor allem in der zweiten Hälfte des Songs, wenn sich plötzlich groovige Black Sabbath-Elemente breitmachen und dem eher entbehrlichen Werk noch einen formidablen Abgang bescheren.

Das anschließende Viererpack, bestehend aus "The Moneychangers", "Come Not Here", "What We Become" und "Rat City" bietet noch mal einen wunderbaren Querschnitt aus allem, was die vorangegangenen gut zwanzig Minuten so mit sich brachten, ehe mit dem vertrackten und etwas zahmeren "Time Of Trials" der letzte Knoten zugezogen wird.

Auch ohne ihren zugezogenen Mastermind Pepper Keenan erfreuen sich COC bester Gesundheit. Die rotzige Produktion spielt dem wilden Treiben des Dreiers noch zusätzlich in die Karten. Vielleicht bleibt nicht jedes Riff im Gehörgang haften, und wahrscheinlich wünscht sich der eine oder andere Anhänger alsbald die Stimmbänder Keenans wieder zurück; doch einen wirklichen Grund zu meckern gibt es nicht.

Trackliste

  1. 1. Psychic Vampire
  2. 2. River Of Stone
  3. 3. Leeches
  4. 4. El Lamento De Las Cabras
  5. 5. Your Tomorrow
  6. 6. The Doom
  7. 7. The Moneychangers
  8. 8. Come Not Here
  9. 9. What We Become
  10. 10. Rat City
  11. 11. Time Of Trials

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1 Kommentar

  • Vor 12 Jahren

    nach "deliverance" hat CoCs stil mit keenan mich nur noch gelangweilt. immer wieder ein, zwei sehr gute tracks aber der rest war southern rock by the numbers. naja, guter southern rock.
    wahrscheinlich gefällt mir das neue album deshalb so gut, da es vollkommen anders ist. zumindest für mich, denn ich habe animosity nie gehört. ich muss aber auch zugeben, dass das album sehr verwirrend seien kann. ich glaub eine rezension hat es sehr gut auf den punkt gebracht:
    zu sehr heavy metal, um punk zu sein. und zu sehr punk, um heavy metal zu sein.