Porträt

laut.de-Biographie

Classified

"Ich lebe immer noch in der Stadt, in der ich aufwuchs, ich habe noch immer dieselben Freunde und ich höre immer noch die Musik von damals." Wer aber jetzt meint, der Rapper und Produzent Classified auf der Stelle tritt oder gar altmodisch daher kommt, liegt weit daneben. Er macht sich einfach nichts aus Bling-Bling, Fame und den großen Moneten. "You'll never see me with my sunglasses on in the club dancing on the tables to my own song getting buzzed!" aus "That Ain't Classy" steht stellvertretend für das Motto und die Lebenseinstellung des Kanadiers.

Classified - Handshakes And Middle Fingers Aktuelles Album
Classified Handshakes And Middle Fingers
Dauerhafter Ohrwurmbefall ohne nerviges Bling-Bling-Getue.

Classified erblickt Ende Dezember 1977 als Luke Boyd in Enfield, Nova Scotia das Licht Kanadas. Boyd Senior, auch selbst schon Musiker, inspiriert seinen Sprössling, der schon im Teenie-Alter an Texten schreibt. Vorbilder sind die Beastie Boys und Naughty By Nature. In Halifax gründet er 1995 sein eigenes Label Halflife Records, über das auch seine erste Platte "Time's Up, Kid" herauskommt.

Zum Millenniumjahr wird man über die Single "Touch Of Class" das erste Mal so wirklich auf den Ostküstler aufmerksam. Der Song wird in lokalen Radios gespielt und bekommt eine Nominierung bei den East Coast Awards. Im gleichen Jahr bringt die Platte "Unpredictable" national einen weiteren Schub, der Bekanntheitsgrad wächst. Classified fängt an, sich im kanadischen Rapgame zu etablieren, kann aber nach wie vor nicht von der Musik leben.

Die Zeiten werden rauer und härter: Er verliert seinen Job. Ohne Kohle ist es schwierig, den nächsten Longplayer über das eigene Label zu vermarkten. Classified unterschreibt einen Deal bei UrbNet Records und veröffentlicht 2003 sein bereits neuntes, selbstproduziertes Album "Trial & Error". Er steigt die Erfolgsleiter weiter nach oben und wird zum Repräsentanten des kanadischen Hip Hop. Da er zwischen seinen Alben ständig von einer Küste zu anderen tourt, darf er mittlerweile auch den Opener von Größen wie Ludacris, Busta Rhymes oder The Game spielen.

Zwei Jahre später sind bereits Features wie Royce Da 5'9" auf "Boy-Cott-In The Industry" zu hören. Es hagelt wieder Nominierungen verschiedener kanadischer Awards. Einen richtigen Schnitt gibt es mit der Scheibe "Hitch Hikin' Music". Das ebenfalls selbstproduzierte Album erzählt davon, wie schwer es sein kann, sich im Business zu halten. Classified meidet nach wie vor den Mainstream und den ganzen Bling-Bling-Proll-Hip Hop, um den Menschen zu zeigen, dass es im Leben nicht darum geht, andere zu beeindrucken.

Nach einigen gewonnen Preisen, einer Best-Of, auf der sowohl sein Vater, als auch sein kleiner Bruder Mic Boyd zu hören sind, katapultiert sich Classified 2009 mit "Self Explanatory" in die Köpfe der kanadischen Musikbranche. Das über Sony erschienene Konzeptalbum ist nicht nur mit Top-Acts der kanadischen Rapwelt gespickt. Die Besonderheit liegt darin, dass man abhängig von der eigenen Stimmung Tracks überspringen und an anderer Stelle fortfahren kann. Aufnahme und Produktion erfolgt direkt in Enfield, der Heimatstadt von Class.

Nach einer 15-monatigen Tour wartet Class 2011 mit seinem bisher musikalischstem Album "Handshakes And Middle Fingers" auf. Eine ganze Bandbreite von Themen sind darin verarbeitet, unter anderem wie er seine Familie, zwei Töchter und viele Touren unter einen Hut bringt.

Classified ist sich selbst immer treu geblieben. Er hat zwar ein größeres Haus und eine Karre, sagt aber, er müsse keine 200.000 Dollar pro Jahr verblasen, um sich toll vorzukommen. Bodenständigkeit und Realitätsnähe zeichnen diesen Rapper aus.

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