Die Neuauflage eines Klassikers anzugehen, ist eine so mutige wie heikle Aufgabe. Gelingt ein solches Remake, zementiert man seinen Status förmlich – misslingt sie jedoch, beschmutzt man damit unwillkürlich auch das Original. Nas und Dr. Dre können gewissermaßen ein Liedchen davon singen. Und …

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  • Vor 17 Jahren

    So nun ist es da. Vor vielen Monaten wurde es angekündigt und auch ohne jeglichen Informationen wurde heiß diskutiert. Bis bekannt wurde, dass es „Von der Skyline zum Bordstein zurück“ heißen wird und somit die inoffizielle Fortsetzung des Meisterwerks werden soll. So nun gab es Leute die sich wie kleine Kinder freuten, Leute die lieber eins wie Electro Ghetto haben wollten und Leute, die die Erwartungen bis zum Mars hoch geschraubt haben. Infos wie „Bushido macht alles alleine“ und „Keine Features“ ließen auch alte Fans wieder hellhörig werden. Nun ist es ja endlich da und das gibt mir die Aufgabe mal wieder eine Review zu präsentieren. Auch diesmal werde ich kritisch bleiben und auch Einzelheiten, die mich stören nennen.
    Das Album beginnt mit einem Filmzitat, wie es schon beim Vorteiler der Fall war. Diesmal ist aber nicht Gewalt das Thema, sondern Bushido´s Aufstieg im Vergleich mit „Scheißefressen“, was auch sehr gut gewählt wurde. Es folgt ein harter, wenn auch melodisch etwas nervender, Beat und ein Bushido mit Doubletime Flow. Lobend ist die Tatsache, dass es nicht wie beim Nemesis Sampler zusammen geschnitten wurde, sondern dass Bushido von Anfang bis Ende an der Sache dran bleibt. Auffallend sind die alten Lines die wieder verwertet wurden. Erfüllt seinen Zweck, aber zu welchem Preis. Auf die alten lines, die sich durch fast das ganze Album ziehn werde ich erst wieder im Fazit eingehen. Der nächste Tracktitel war nur eine Frage der Zeit und schon ein Gedanke von mir, seit dem Wechsel von Aggro zu Universal. Nun ist der Track realisiert worden und weiß zu überzeugen. Mit dunklem, arrogant klingendem, Sample und etwas schmächtigen Drums, bringt Bushido ein textlichen und auch flowtechnischen sauberen Battletrack ans Tageslicht und bringt mich zum Lächeln nach dem etwas chaotischen Intro. Nur teilweise konnte ich erahnen was auf dem nächsten Track auf mich zukommt. So brutal wie auf „Weißt du?“ klang er zu letzt vorm Electro Ghetto Album. Gerade dieser Track würde auch die Aggro Fans überzeugen, doch das werden wohl die Disses in gerade diese Richtung verhindern. Auch der Beat weiß sehr zu überzeugen, wenn auch etwas mehr Druck in die Snare gepasst hätte. Beste Line „Sagt mir wer von euch ohne Kopf behindert guckt“ Bei „Goldrapper“ hat mich schon direkt das Sample geflasht. Auch wenn Goldrapper von Fler „geklaut“ wurde, ist ein sehr guter Track zustande gekommen. Nervig sind leider die Sätze die er 2 mal wiederholt. Sonst gibt es auch nicht viel auszusetzen und einfach an die drei goldenen Regeln denken. Okay vom Sido Album erwarte ich sehr viel. Beim nächsten Track hab ich mich beim Snippet gefragt: Was soll das denn? Doch jetzt ist es für mich Kult und der Refrain klingt so geil, gerade weil sich „Solarium Flow… Kameraden geholt“ so reimen wie Gustav auf Gasthof. Textlich kann man nicht viel bewerten, doch es ergibt so gut wie alles einen Sinn, auch wenn es beim ersten Hören nicht so klingt. Als nächstes folgt leider ein Track, der absolut nicht mein Geschmack ist. Da dem Sample jegliche Melodie fehlt und die Drum Kits nach Standard klingen, klingt der Beat leider langweilig. Das gilt ebenfalls für den Refrain. In meine Playlist schaffts es der Track nicht. Das Fazit gilt auch für den nächsten Track. „When thugz cry“ von Pac ist einer meiner absoluten Lieblingstracks und so habe ich mich auf die deutsche Version gefreut. Doch der Beat klingt alles anderes als traurig und die Drums kommen eher lasch rüber. Textlich gibt es eigentlich nichts auszusetzen und der Flow is auch sehr gut. Aber durch den langweiligen Beat kommt das alles halt nicht so gut durch. Wo ich alles andere als einschlafe ist bei „Ich schlafe ein“. Man muss sich an die Drums gewöhnen, doch bieten einem ne gelungene Abwechslung zu „normalen“ Drums. Der Track ist wohl der persönlichste Track den er je gemacht hat. Der Mann, der mit seinem D-Mark Millionen prollt erzählt die Schattenseiten seiner Karriere. Doch wir hoffen, dass er sich ausschläft und sich am nächsten Morgen zur Frage „Letztes Album?“ negativ entscheiden wird. Die Melodie ist sanft und passt, wird aber im Refrain lauter und bietet so das Highlight des Tracks. Das nächste Highlight kommt mit „Hast du was, bist du was“, denn der Beat gehört zu den besten des Albums. Einer der wenigen, die viel Druck bieten und richtig brutal klingen. Der Text ist einfach wunderbar, wäre da nicht die eine Sache: Die Sätze „Hast du was bist du was“ und „Hast du nichts bist du nichts“ kommen eindeutig zu oft vor. Richtig schön ist auch das Frauenvocal im Refrain. Das Lied pumpt jede Anlage und wird auch bestimmt nicht schnell langweilig. Der nächste Beat erinnert rein drumtechnisch stark an „Weißt du?“. Das verzeiht man aber, wenn man den genialen Refrain hört. Die kurzen aber feinen Streicher lassen eine dreiste freche Athmosphäre aufkommen, die den harten Text unterstützen. Somit wird Alphatier zu einem der Highlights vom Album. „Bloodsport“ kommt auch nah in die Region des Highlights wären da nicht einige Zweckreime. Immerhin ist es besser gereimt als es bei „Das Leben ist hart“ der Fall war. Doch das beste an dem Track ist der schöne Beat und der Rapstil von Bushido. Wie er da die Lines rapt, er verschmilzt förmlich mit dem Beat und der Refrain hat etwas mystisches. Genial wie das abgemischt wurde. Beim nächsten Track namens „Sex and the City“ merkt man, dass sich Bushido sich sehr an den visuellen Medien hat inspirieren lassen. Bei dem Sample scheiden sich bei mir die Geister. Einerseits ist es wohlklingend, andererseits ein bisschen nervend. Auch der Refrain besitzt pro und contra. Er ist ohrwurmfähig, aber ein bisschen mehr abheben hätte er sich schon können. Einen ganz anderen Refrain besitzt „Dealer vom Block“. Dieser besteht nämlich aus genialen Scratches. Der Track entfaltet erst im Refrain seine Genialität. Die Melodie, die mich an Schottland erinnert, geht perfekt ins Ohr. Da wird einem warm ums Herz. Wieder gibt es raptechnisch nichts auszusetzen. Anmerkung: Freddy Krüger kommt nicht nur nachts Auch der nächste Beat trifft genau meinen Geschmack. Als den Liedertitel „Bravo Cover“ zum ersten Mal gelesen habe, habe ich mich gefragt was das wohl werden kann. Nun ist es einer meiner Favoriten geworden, auch wenn wieder der Refrain nicht genug abgehoben wurde. „Ich regele das“ besitzt zwar einen guten Beat, der ziemlich harte Drums besitzt. Doch irgendwie ist mir der Track nicht spannend genug. Der Refrain besteht nur aus einstimmigem Gesang und überhaupt finde ich das Thema ausgelutscht. Der nächste Track ist wieder ein Highlight und auch die Filmszene kenn ich (Der starke Typ macht seinen Bruder Querschnittgelähmt). Ich kann aber nicht glauben, dass Bushido sich von so einem Mistfilm hat inspirieren lassen (peinliche Highlights: Am Anfang das Training wo man nich weiß wer wen trainiert, die Heulszene von Van Damme, "Jetzt gehen wir erstmal einen trinken" "Ich will aber keinen trinken gehn") Dennoch scheiß Film hin oder her oder Beat ist hammer und die Lyrics auch. Der Refrain geht gut ins Ohr und die Drums knallen einem um die Ohren. Der Refrain von „Blaues Licht“ ist auf dem ersten Blick sehr komisch, doch es kommt blaues Licht in die Sache wenn man auf das Filmzitat am Anfang hört. Somit will Bushido den Sarkasmus aus dem Film in den Track mit reinbringen zum Motto „Warum fragst du denn auch so blöd“. Nun Bushido selbst geht klar auf dem Track, doch der Beat ist meiner Meinung nach langweilig, da ich ja eher auf Melodien stehe. Ein wahres Storytelling Bonbon kriegt man bei Janine zu hören. Auf dem Snippet fand ich den Track gar nicht so deep, doch wenn man den Track ganz hört merkt man, dass Bushido, die aussichtslose Situation sehr gut rüber bringt. Das genialste ist der Refrain. Ersteinmal die Melodie und dann diese flüsternde Zweitstimme von Bushido. Dass er das Wort „springt“ am Schluss weggekürzt hat setzt der Atmosphäre die Schleife auf. Der nächste deepe Track namens „Kein Fenster“ kommt mit einem Bordsteinbeat, der auch von früher sein könnte. Ich verstehe, aber den Refrain nicht. Das „aber“ passt gar nicht zu dem Rest. Besser wäre gewesen „doch Mama jetzt hab ich kein Fenster“ Das macht den Track schon ein bisschen kaputt, auch wenn die Raps sehr gut sind. Das Outro ist leider kein krönender Abschluss. Eher langweilig und unmotiviert kommt der Track rüber. Es passt auch gar nicht in das dunkle Schema des Albums hinein.

    Fazit: „Von der Skyline zum Bordstein zurück“ ist ein sehr gutes Album. Dennoch muss ich meine Kritik äußern. Zum einen erinnert das Album mehr durch alte Lines an seinen Vorgänger als musikalisch. Die Beats sind im Groß und Ganzen hammer und treffen meinen Geschmack. Ich liebe nun mal Samplebeats die nicht überladen sind und Bushido ist eigentlich der einzige, der das noch macht. Doch die Drums haben oft nicht den Druck wie von früher. Da hätte mehr kommen müssen. Dass er noch 1 A Drums macht sieht man ja bei der Single oder bei „Die letzten werden die ersten sein“. Von denen könnte ich mir ich mir die Drums tagelang anhören, weil sie abwechslungsreich sind obwohl sie immer wiederholt werden. Dennoch hat sich Bushido wieder stark gesteigert gegenüber Staatsfeind Nr. 1. Man hört wieder Härte und textlich wird auch ganz viel geboten. Entscheidend für meine Wertung ist eigentlich der Langzeitfaktor. Doch erstmal kriegtd as Album von mir

    4 von 5 Beatghostkronen

  • Vor 17 Jahren

    Scheiß Lyrics, aber fette Beats
    2,5 von 5

  • Vor 17 Jahren

    was mich nur interessiert ist gibt es einen liebestrack?am besten mit cassandra:D? er sollte ein liebeslyrik album machen:saint:.

  • Vor 17 Jahren

    @soulmusiqchild (« was mich nur interessiert ist gibt es einen liebestrack?am besten mit cassandra:D? er sollte ein liebeslyrik album machen:saint:. »):

    dann werd ich ihn bis ans ende meiner tage boykottieren...und meine gesammelten bu cds werden an der stachelrochen verfüttert... :koks:

  • Vor 17 Jahren

    hey:mad:;) er ist der erich fried des rap!er und cassandra:).
    bei so liedern wie hoffnung stirbt zuletzt und bis wir uns wiedersehen schmelze ich:saint:

  • Vor 17 Jahren

    @Beatghost:
    Zitat (« Der nächste Track ist wieder ein Highlight und auch die Filmszene kenn ich (Der starke Typ macht seinen Bruder Querschnittgelähmt). Ich kann aber nicht glauben, dass Bushido sich von so einem Mistfilm hat inspirieren lassen (peinliche Highlights: Am Anfang das Training wo man nich weiß wer wen trainiert, die Heulszene von Van Damme, "Jetzt gehen wir erstmal einen trinken" "Ich will aber keinen trinken gehn") Dennoch scheiß Film hin oder her oder Beat ist hammer und die Lyrics auch. »):

    scheisse, ich hab grad voll losgelacht!!!:D

  • Vor 17 Jahren

    Jeder Track hat mindestens eine recyclete Line.Aber die Beats sind durch die Bank weg gut.

  • Vor 17 Jahren

    @soulmusiqchild (« was mich nur interessiert ist gibt es einen liebestrack?am besten mit cassandra:D? er sollte ein liebeslyrik album machen:saint:. »):

    deine tracks heißen schmetterling und augenblick,
    bück dich du ***** du wirst von mir wie ne frau ge****t.

  • Vor 17 Jahren

    Death to false HipHop by the Sign of the Goldkette!!!:mad:

  • Vor 17 Jahren

    übrigens, wers noch nicht kennt, hammergeiler artikel über meister bushidius auf jetzt.de:
    http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeige…

    zeitungsteaser: "ich höre lieber depeche mode" :D

  • Vor 17 Jahren

    was is denn bitte an dem artikel hammergeil??? er is stinklangweilig und belanglos...grundtenor, bu is engültig im pop angekomen, oder was??? wayne??? hauptsache die musik passt...

  • Vor 17 Jahren

    „Ich finde den Bill von Tokio Hotel ja schon ein bisschen geil. Ich bin jetzt nicht schwul oder so, aber der macht mich an. Kingsize, der Produzent von Eko Fresh findet das übrigens auch.“

    haha

  • Vor 17 Jahren

    Die Lautwertung kann ich mal farnicht nachvollziehen....

  • Vor 17 Jahren

    Liegt wohl daran, dass Meinungen subjektiv sind. Ich für meinen Teil finde das Album ganz gut, die Lyrics sind zwar schwach, aber die Beats gefallen mal wieder sehr gut.

  • Vor 17 Jahren

    @jack the rapper (« Die Lautwertung kann ich mal farnicht nachvollziehen.... »):

    Geht mir genau so.

  • Vor 17 Jahren

    Ich verstehs auch nicht, ehrlich gesagt

    Naja, ich hatte mich schon in "Neueste Platte am Start" über das Album ausgelassen

    VBbzS hat damals auch 4 Punkte bekommen, war aber um mindestens 2 Punkte besser

  • Vor 17 Jahren

    VBbzS waren 5 Punkte von Stefan Johannesberg. ;)

  • Vor 17 Jahren

    stimmt, da hatte ich wohl die leserwertung in erinnerung

    - also, ich halte 3 Punkte fürs neue gerechtfertigt

  • Vor 17 Jahren

    Dito. Meist sehr gute Beats, aber teilweise fade Raps - gleicht sich aus zu 3 Punkten.