laut.de-Kritik

Power Rock fürs Langzeitgedächtnis.

Review von

Was Rock'n'Roll mit einer derben Kante angeht, hat das Jahr sehr gut angefangen. President Evil meldeten sich mit "Back From Hells Holiday" zurück, kommende Woche stehen Psychopunch auf dem Plan - und diese sind Buckcherry dran.

Die Jungs aus Jamestown haben mit "Confessions" aber nun definitiv die Nase vorn: War beim Vorgänger "All Night Long" noch das Problem, dass der Sommer bereits so gut wie vorbei war, ist er beim aktuellen Album noch meilenweit entfernt. Ziemlich ungeschickt, denn "Confessions" schreit nach offenem Verdeck, runtergelassenen Scheiben, Sonnenbrillen und heißen Öfen. Und sollte sich die ein oder andere schicke Braut in der Gegend rumtreiben, schadet das keinesfalls.

"Gluttony" ist ein Opener nach Maß, geht sofort ins Ohr, in die Füße und nistet sich gemütlich im Langzeitgedächtnis ein. Power Rock, wie man ihn sich wünscht! Ähnliches Kraftfutter folgt mit "Nothing Left But Tears", "Water" oder dem treibenden "Lust" für den Testosteron-Junkie.

Der ein oder andere könnte es auch bemerkt haben: Es geht um Todsünden und ähnliche Schweinereien, beliebte Themen im Rock-Genre. Muss man jetzt nicht alles so eng sehen, und entsprechend relaxt rocken sich Josh Todd und seine Jungs mit Nummern wie "Wrath", dem swingenden "Greed" oder dem mit Slidegitarre gepimpten "Seven Ways To Die".

Natürlich wird auch die Balladen-Fraktion bestens bedient, und da dürften Fans Black Stone Cherry-Fans (die Kirschen wissen halt, wies geht) von "The Truth" und dem abschließenden "Dreamin' Of You" schlichtweg begeistert sein. Was kein Argument gegen das schöne "Sloth" im Stile Aerosmith' sein soll.

"Confessions" ist eine Scheibe ohne Ausfall, auch wenn das durchaus charmante "Pride" im Singer/Songwriter-Stil ein wenig aus dem Rahmen fällt. Eine starke Weiterführung des nach wie vor tollen Vorgängers.

Trackliste

  1. 1. Gluttony
  2. 2. Wrath
  3. 3. Nothing Left But Tears
  4. 4. The Truth
  5. 5. Greed
  6. 6. Water
  7. 7. Seven Ways To Die
  8. 8. Air
  9. 9. Sloth
  10. 10. Pride
  11. 11. Envy
  12. 12. Lust
  13. 13. Dreamin' Of You

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9 Kommentare

  • Vor 11 Jahren

    Sag mal Herr Edele, rezensierst Du nur das, was Dir von Labels geschickt wird oder wie lief das? Würde mich nochmal interessieren, da ich oft Rezensionen zu gehypten Releases nicht auf Laut finden kann. Schicken indie Metal Labels nicht so oft CDs an Laut?

  • Vor 11 Jahren

    Ich rezensier die Sachen, die mir persönlich gefallen und diejenigen, welche auf Grund der Positionierung in den Charts quasi auftauchen müssen. Bestimmte Themen müssen halt einfach rein, weil wir die Klicks brauchen, um überleben zu können. Im Gegensatz zu Printmagazinen gibt es bei uns für ne ganzseitige Werbung eben nicht automatisch ne gute Review, was uns das (Über)Leben doch etwas schwerer macht. Soll heißen, trotz der Arbeit, die ich in laut.de stecke (und der Rest der Redaktion), hab ich noch drei anderen Jobs mit denen ich Geld verdienen muss, um meine Rechnungen zu zahlen.
    Um auf deine Frage etwas einzugehen: Wirf mal einen Blick in die Veröffentlichungsliste dieser Woche für den 22.02. Da finden sich über 30 CDs allein in meiner Ecke, die ich meist als Download zugeschickt bekomme (kommt mir sehr entgegen, dass das nicht mehr in physischer Form passiert!). Ich versuch im Metalsplitter diese Woche auf ein paar davon kurr einzugehen, aber irgendwann steht man dieser Masser nur noch hilflos gegenüber.