24. Juli 2018

"Die Realness-Debatte habe ich abgelegt"

Interview geführt von

"Everything Is Always A Process" heißt Bluestaebs zweite Soloplatte auf Jakarta Records, einem der interessantesten deutschen Musiklabels. Nach dem Release spricht er mit uns über seine Anfänge als Beatmaker, wo in der hiesigen Produzentenlandschaft er sich verortet und darüber, wie man als Künstler mit Inspiration umgehen sollte.

Ja, auch 2018 sind Produzentenalben noch Raritäten. Ob es an fehlendem Mut oder mangelnder musikalischer Eigenständigkeit der Beatmaker liegt? Mag beides sein, gilt so aber nicht für Bluestaeb. Der veröffentlicht nämlich schon seine zweite (beinahe) Instrumental-Platte über Jakarta Records und verbindet darauf Vergangenes mit Zukünftigem so virtuos wie nur wenige andere. Zwei Wochen nach Veröffentlichung von "Everything Is Always A Process" und eine Woche vor seinem Auftritt beim Splash! Festival treffen wir einen gut gelaunten und äußerst bodenständigen Bluestaeb, der für per Video aus Paris zugeschaltet ist.

Bluestaeb, du besitzt als eigenständiger und unabhängiger Produzent in Deutschland ja fast schon ein Alleinstellungsmerkmal. Kannst du kurz umreißen, wie das mit dem Beatsmachen bei dir angefangen hat? Ich weiß, dass dein Vater sehr musikalisch war und du früh begonnen hast, afrikanische Trommeln zu spielen.

Die genaue Story dazu ist relativ witzig: Vor ungefähr zehn Jahren erzählte mir ein Kumpel, dass er von nun an Zauberer und Beatmaker werden möchte. Ich wusste anfangs gar nicht, was das überhaupt ist. Daraufhin zeigte er mir Videos von Beatmakern (und Zauberern) auf YouTube. Das war zu der Zeit, als es lauter dieser Live-Beatmaking-Videos gab, in denen Leute Samples auf dem PC gechoppt haben. Das hat mich irgendwie total angefixt. Als ich nach Hause kam, hab ich mir direkt Fruity Loops gecrackt. Durch meinen Hintergrund mit verschiedenen Percussion-Geschichten ging das vielleicht intuitiver als bei Leuten, die von Null anfangen.

Wie alt warst du zu dem Zeitpunkt?

(Überlegt) Das muss ungefähr mit siebzehn gewesen sein.

Bei dir ging es von Anfang an in diese samplebasierte Richtung. Dein erster Song auf Soundcloud datiert von 2011 ist bereits mit dem Tag #OldschoolFuture versehen. Das zeugt von einer gewissen Konstanz in deiner Arbeit, vergleicht man deinen heutigen Output damit. Hat sich deine Soundästhetik im Laufe der Jahre dennoch verändert - und wenn ja, wie?

Ja, schon. Ich finde, dieses "Oldschool"-Tag wird in meinem Zusammenhang zu oft verwendet. Alle Texte und Interviews über mich beginnen meistens mit dem Satz 'Der Figub Brazlevic-Protegé, der früher Boom-Bap gemacht hat und jetzt eben ein bisschen was anderes'. Für mich war das gefühlt immer andersherum. Ich habe durch die Beatmaker-Szene in Berlin zeitweise unheimlich viel Boom-Bap gemacht, aber habe mich selbst nie als Oldschool-Producer wahrgenommen. Der Sound ist wahrscheinlich Oldschool in dem Sinne, dass er manche Soundästhetiken von damals übernimmt. Trotzdem gibt es große Unterschiede zwischen dem klassischen 90er-Boom-Bap und dem, das ich heutzutage mache. Es gibt natürlich viele Anleihen, aber nur weil es 90 BPM sind und ein normaler Drumbeat darunterliegt, ist es für mich nicht dasselbe.

Drumcomputer und Samples spielen eine große Rolle in deinen Instrumentalen. Liegt das, wenn man den Spieß mal umdreht, auch daran, dass dir zu aktuellen Sounds der Zugang fehlt?

Ich habe mich vor ein paar Jahren - wie viele andere Beatmaker übrigens auch - viel damit auseinandergesetzt, was genau man machen darf und was nicht, sprich: die Realness-Debatte geführt. Das war immer ein Thema, mittlerweile habe ich das zum Glück völlig abgelegt. Wenn ich heute Musik mache, frage ich mich nicht: 'Ist das jetzt Hip Hop genug?', sondern mache einfach. Für viele stellten sich damals Fragen wie 'Ist es jetzt okay, diese 808-HitHat zu benutzen?' Vielleicht war man damals einfach nicht unbefangen genug.

Hast du das Gefühl, dass Produzenten heute teilweise noch gehemmt sind und vor Veränderung zurückschrecken?

Viele Leute in meinem Alter, die dieser Post-J Dilla-Beatmaking-Generation angehören, haben heute Schwierigkeiten, sich Neuem zu öffnen. Wenn du dir dagegen Leute wie Kaytranada oder Tom Misch anschaust, die heute groß werden, merkt man sofort, dass sie dieses Thema gar nicht interessiert, wodurch der Output ein Stück weit musikalischer wird. Ohne die klassische Beatmaker-Schule würde es diese Strömungen allerdings gar nicht geben.

Dein erstes großes Ausrufezeichen war nach der 2013er-Platte "1991 Extraterrestrial" und mehreren EPs das "Rodalquilar"-Album von 2015. Kannst du beschreiben, in was für einer Zeit das entstanden ist? Wie kam es damals dazu, dass es bei Jakarta Records erschien?

Zu dieser Zeit ging auf einmal unheimlich viel bei mir. Mit meinem "Le Mellotron"-Set habe ich einen kleinen Hype generiert. Damals passierte auch noch unglaublich viel auf Facebook. Es war eine unheimlich intuitive Art und Weise, Musik zu veröffentlichen. Dadurch ist mein Name in den Beatmaker-Kreisen immer öfter aufgetaucht. Bei den Beatgeek-Events in Berlin habe ich Jannis [Labelhead, Anm. d. Red.] von Jakarta Records kennengelernt und so den Kontakt aufgebaut. Natürlich habe ich mich unheimlich gefreut, dort releasen zu können. Mir war wichtig, dass dadurch auch dieses Boom-Bap-Branding abgeht und ich mich stattdessen in andere Musikwelten öffnen kann.

Von außen hatte man das Gefühl, dass du über Jakarta einen besonderen Push - künstlerisch wie kommerziell - erhalten hast.

Ja, total. Songs wie "Rodalquilar" hätten viele Hörer ohne das Jakarta-Backing vielleicht gar nicht verstanden, weil sie mich nur wegen dieser Boom-Bap-Beats für Galv kannten. So hatten diese Songs den richtigen Rahmen.

"Dass Kaytranada mich inspiriert hat, steht außer Frage"

Nun hast du mit "Everything Is Always A Process" bereits das zweite Album auf Jakarta Records releast. Was ist in der Zwischenzeit alles passiert? Du bist ja nach Paris umgezogen und hast ein großartiges Kollaboalbum mit JuJu Rogers releast.

Es gab Anfang 2016 bereits eine erste Version vom neuen Album. Dann hab ich das Projekt mit JuJu dazwischengeschoben, weil uns das beiden sowohl von der Message als auch vom Zeitpunkt sehr gut reingepasst hat. Ich hab zu dieser Zeit DJ für ihn gespielt, und die Leute fragten uns oft, wann denn mal was von uns beiden käme. Deshalb hat das super viel Sinn gemacht. Das hat allerdings den "EIAAP"-Prozess unheimlich in die Länge gezogen, und einige Songs der Ursprungsversion von 2016 sind anschließend rausgeflogen. Generell ist das Konzept des Albums ja, dass es noch nicht das Ende der Reise ist. In der Zeit ist unglaublich viel passiert, vieles hat sich wegbewegt von diesem Bedroom-Beatmaking und hin zu etwas, das ich als mehr Musikalität bezeichnen würde. Viele der Songs sind in Jam-Sessions entstanden, als fünf Musiker im Raum waren. Es war ein ganz anderes Musikmachen als zuvor.

Inwiefern war der Umzug nach Paris nötig, damit das Album genau so entstehen konnte? Was hat dir in Berlin gefehlt? Was bietet Paris, das es woanders nicht gibt?

Der Umzug hatte zwar keinen musikalischen Grund, dennoch war es unheimlich befreiend. Ab dem Moment, als ich nach Paris kam, waren diese ganzen Realness-Überlegungen, die ich noch in Berlin hatte, verschwunden. Ich war somit schnell aus dieser Denkblase raus und habe hier Musiker kennengelernt, wodurch ich ziemlich frei arbeiten konnte.

Kannst du das künstlerische Umfeld beschreiben, in dem du dich in Paris bewegst?

Der Typ, der mich damals zum "Le Mellotron"-Gig eingeladen hat, besitzt hier ein sehr undergroundiges Label namens Le Menace. Dadurch ist er unheimlich gut vernetzt in Paris. Er spielt auch alle drei Wochen Radioshows bei WorldWideFM und ist dennoch einer dieser Leute, die zwar wenig präsent sind, aber wenn du nachfragst, kennt er jeden anderen in der Stadt. Über ihn habe ich unheimlich viele Musiker kennengelernt, die schlussendlich auch beim Album mitgewirkt haben.

Gibt es - abgesehen von deinen Samplequellen - Künstler, die dich während der Produktion inspiriert haben? Mich haben zwei Songs sehr an das Kaytranada-Album erinnert, überhaupt sehe ich eine Verbindung zum gesamten Soulection-Movement mit beispielsweise Sango.

Dass Kaytranada mich inspiriert hat, brauche ich nicht zu leugnen, das steht außer Frage. Weil meine Platte über einen so langen Zeitraum entstanden ist, sind natürlich Einflüsse dabei, die noch vor drei Jahren wichtig für mich waren. Ich hab vor dem Release trotzdem nicht jeden Song noch einmal angefasst, nur weil ich Anfang 2018 dachte: 'Das klingt zu stark nach Sango.' Den "Alright"-Track mit diesem brasilianischen Sample, auf den du wahrscheinlich anspielst, habe ich 2015 angefangen, und das ist im Endeffekt auch die Version, die jetzt auf dem Album gelandet ist. Diese Inspiration ist auf jeden Fall drin. Ich denke schon, dass es jetzt wieder woanders hingeht und ich wieder mehr meine eigene Route finden muss.

Wie genau gehst du mit dem Thema um, deine "eigene Route" zu finden und dabei gleichzeitig auch nach links und rechts zu schauen?

Das ist auf jeden Fall ein Thema, mit dem man sich immer wieder auseinandersetzt. Bei den Kaytranada-Sachen ist es zum Beispiel so: Wenn du J Dilla-Beats zehn BPM schneller machst, dann kommen die selben hüpfenden Basslines raus. Natürlich macht das Kaytranada mit einem bestimmten Sound, den man nicht einfach nachkreieren kann. Trotzdem ist es nicht so, dass er damit die Welt neu erfunden hat. Deswegen kann es schnell passieren, dass Songs danach klingen. Dafür muss man nur die Beats ein wenig schneller machen und einen Filter darüberlegen, schon denkt man sich: 'Ups!' Manchmal lässt man es dann einfach sein (lacht).

Im Gegensatz zu "Rodalquilar" sind mehr Gesangs- und Rap-Features auf dem Album vertreten. Wie hast du deine Gäste ausgewählt? Gibt es Künstler, die noch dringend auf deiner Wunschliste stehen?

In diesem Fall sind es allesamt Features, die einfach so entstanden sind. So ist im Endeffekt auch der Albumtitel entstanden. Entweder waren das Musiker, die mich im Internet angeschrieben haben, zufällig in Paris waren oder mit denen ich sowieso eine Session hatte. Auf lange Sicht würde ich gerne wieder Sachen machen, bei denen ich total bewusst Featuregäste suche. Ich hätte beim Album auch voll auf die Hundert gehen und versuchen können, über Jakarta-Connections bekanntere Leute zu bekommen. Das habe ich bewusst nicht gemacht, weil mir das zu unnatürlich wäre, beim Label anzurufen und zu sagen: 'Das Album ist soweit fertig, habt ihr vielleicht noch einen geilen R'n'B-Sänger aus L.A.?' Kann man vielleicht machen, muss man aber nicht.

Ist das eine Entwicklung, die sich bei dir abzeichnet, etwas aus der "Beat-Nische" zu treten und mehr mit Artists zu arbeiten? Hättest du Lust auf so ein Album?

Auf jeden Fall! Was gefällt dir denn besser: die Songs mit Gesang oder die Instrumentals?

Das kommt ganz darauf an. Ich fande "Rodalquilar" als reine Instrumentalplatte super stimmig und gut. Auf der neuen Platte, die für sich genommen wahnsinnig gut ist, ergibt die Mischung aus Songs mit Künstlern und reinen Beats ein Spannungsfeld, das immer mal wieder leicht abfällt. Vielleicht sollte das in eine klarere Richtung gehen?

Hier funktioniert wieder das Kaytranada-Album als gutes Beispiel, das ist ja vollgestopft mit Features. Es ist natürlich immer schwierig, wenn man das Album schlussendlich zusammenschustert und die Reihenfolge der Songs festlegt. Deshalb kann ich gut nachvollziehen, was du meinst. Ich bin da sicherlich nicht zum bestmöglichen Ergebnis gekommen, es dient vielleicht mehr als Snapshot.

"Ich habe mich bewusst internationaler ausgerichtet"

Du bist einer der wenigen deutschsprachigen Beatmaker, die überhaupt eigene Alben veröffentlichen. Bei vielen anderen macht es den Anschein, dass sie im Hintergrund mehr als eine Art Dienstleister agieren. Siehst du Unterschiede zwischen diesen beiden Gruppen?

Ja, schon so ein bisschen. Es gibt natürlich auch Überschneidungspunkte, man trifft die Leute immer auf den gleichen Partys, sowohl als Gast, als auch als Artist. Ich kenne viele Leute, die tatsächlich diese reine 'Producer/Ich-Bin-Im-Hintergrund'-Schiene fahren, und so genommen sind es wirklich zwei Welten. Deswegen habe ich mich bewusst ein bisschen internationaler ausgerichtet. Ich selbst feiere Leute wie Iman Omari, die dieses Musiker-Dasein ins Endstadium treiben. Das finde ich meistens interessanter als Leute, die nur an X Rapper irgendwelche Beats verschicken.

Die Arbeitsweisen unterscheiden sich ja auch total. In deinem Fall bestimmst du die Songkonzepte, ansonsten picken die Artists oft einfach nur die Beats.

Total. Eine kleine Anekdote dazu: Ich hatte neulich eine Session mit Döll und habe ihm einen Song nach dem anderen vorgespielt. Er meinte irgendwann: 'Das ist alles cool, nur kann man da nicht darauf rappen.' (Lacht) Er fand das unheimlich interessant, dass ich überhaupt nicht auf die klassischen Arrangements geachtet habe. Grundsätzlich arbeite ich nicht nach dem Hook-16-Bars-Hook-Prinzip. Wenn schlussendlich jemand darauf rappt, schiebe ich das halt so hin. Wenn ich irgendwem aber zum ersten Mal einen Beat zeige, dann passiert da meistens einfach irgendetwas.

Welche Rolle spielt Jakarta Records dabei, dass du als vollwertiger und eigenständiger Künstler wahrgenommen wirst? Was läuft anders als bei vielen anderen Labels?

Ich glaube, der größte Unterschied ist der, dass sie sehr international aufgestellt sind. Abgesehen von Umse liegt der Fokus ja überhaupt nicht auf dem deutschen Markt. Auch was Jannis nebenbei mit Habibi Funk macht, entspricht ja gar nicht den gängigen Soundwelten. Ich glaube, das macht es unglaublich spannend und gibt dem Ganzen den passenden Rahmen. Ansonsten gibts das ja nicht in Deutschland. In England findet man sowas vielleicht wieder, da gibts viele Labels, auf denen ich gerne veröffentlichten würde. Nur ist es nicht so einfach, da ranzukommen, wenn man in Paris oder Berlin sitzt.

Heute haben Hörer über verschiedenste Vertriebskanäle die Möglichkeit, einfach und kostenlos an unbekannte Musik zu gelangen. Siehst du das als Vorteil für deine Arbeit an und spürst du etwas von dieser Entwicklung? Hören Leute plötzlich deine Musik, die sich ansonsten nicht in dieser Plattendigger-Community verorten?

Diese Entwicklung hat mehrere Dinge hervorgebracht. Das Eine ist, dass die Klickzahlen wieder realistischer geworden sind. Vor fünf, sechs Jahren hatten Songs auf Soundcloud mal eben Hunderttausende Klicks, wenn man Glück hatte. Heute habe ich das Gefühl, dass mehr über Big Player-Channels wie Colors oder Majestic Casual funktioniert. Zum Anderen hat Spotify natürlich alles verändert. Dabei finde ich besonders schade, dass der gesamte Prozess anonym stattfindet. Bei Soundcloud konnte man noch auswählen, welche Songs die Leute als erstes hören. Bei Spotify erscheinen auf meinem Kanal Songs ganz oben, die überhaupt nicht meine Favoriten sind, sondern irgendwelche Songs, die in LoFi-Chill-Study-Playlisten laufen. Das ist teilweise bizarr. Vom "Everything Is Always A Process"-Album wurde der Song "Hey (Interlude)" am meisten geklickt, obwohl es für mich der wahrscheinlich unwichtigste Song ist. Der muss irgendwie in so einer Playlist gelandet sein. Das macht das Musikhören teilweise absurd. In den Spotify for artists-Statistiken kann man zum Beispiel auch nachlesen, dass Musik von mir 100.000 Mal in Los Angeles angehört wurde. Wenn ich dort morgen allerdings einen Gig spielen würde, dann kämen wahrscheinlich nicht mal 50 Leute. Die Leute sind oft gar nicht mehr real an deiner Musik interessiert.

Das Format "Album" erhält so auch einen immer kleineren Stellenwert.

Ja, das ist wirklich absurd. Ich bin gleichzeitig sehr glücklich darüber, dass ich durch "Rodalquilar" zwar eine kleine, aber durchaus treue Die-Hard-Anhängerschaft habe. In Anbetracht meiner Followerzahlen verkaufen sich die Platten nämlich wirklich gut. Aber natürlich beobachtet man die Veränderungen und macht sich seine Gedanken dazu.

Hast du bereits einen Plan, was für dich in Zukunft ansteht? Irgendwelche Ziele? Arbeitest du schon wieder an neuen Sachen?

Tatsächlich stehen bereits Dinge an. Es gibt ein komplettes Album mit der Sängerin Harleighblu, die auch auf "EIAAP" vertreten ist. Das kommt wahrscheinlich Anfang nächsten Jahres. Dann sitze ich mit S. Fidelity und Melodiesinfonie an einer Platte, auf der wir ein bisschen auf Betty Ford Boys machen. Die beiden haben einen ähnlichen Prozess durchlaufen wie ich, deshalb wird das sehr spannend.

Wie kann man sich diesen Arbeitsprozess vorstellen? Habt ihr euch auch eine Hütte angemietet oder schickt ihr euch online Spuren hin und her?

Wir haben uns tatsächlich einmal in Paris, einmal in Berlin und einmal in Zürich getroffen. Jetzt müssen wir die Skizzen noch zu einem Album formen. Von diesen Internet-Zusammenarbeiten bin ich generell kein großer Fan, das ist schwierig. Und zu meinen Zielen: Auf lange Sicht wäre es schön, mit Leuten wie Iman Omari auf eine natürliche Art und Weise zu arbeiten, ohne, dass es dabei zu forciert wirkt. Das ist so ein bisschen mein Ziel. Dafür will ich aber nicht zehn Mails hin und her schicken müssen und am Ende macht er es nur, weil er gerade in der Stadt ist. Schlussendlich müssen beide Seiten Bock auf die Zusammenarbeit haben.

Du spielst live bisher fast nur Beatsets. Könntest du dir vorstellen, deine Auftritte in einem organischeren Rahmen, zum Beispiel mit Band, zu spielen?

Auf lange Sicht gesehen: ja. Bei der Tour zum neuen Album wird ein Klavier auf der Bühne stehen, ich werde also mehr machen als nur die Beats zu launchen. Sehr gut vorstellen könnte ich mir auch einen Bassisten und einen Drummer, nur braucht man da die nötige Logistik und muss natürlich auch proben.

Vielen Dank für das Interview, Bluestaeb!

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