laut.de-Kritik

Musikalisches Unreifezeugnis chronisch an Pubertät erkrankter Lausebengel.

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Es ist noch gar nicht so lange her, da überfiel uns in Deutschland eine Welle des schlechten Geschmacks. Sie rollte von Norden nach Süden und wieder zurück und kreierte unter Jugendlichen ein künstliche Nachfrage nach Schlagerschmonzetten. Wie jede anständige Modewelle lief sie sich allerdings alsbald tod und zweibeinige Nussecken waren wieder out.

Nun überfällt uns eine weitere dieser Wellen, diesmal aber vom Atlantik kommend: Die Bloodhound Gang ist eingefallen und hat endlich, endlich ihr langersehntes Werk "Hooray For Boobies" veröffentlicht - ein Album ohne Daseinsberechtigung, wie die Plattenfirma augenzwinkernd anmerkt.

Und man muß ihr Recht geben. Denn mit "Hooray For Boobies" stellen sich die chronisch an Pubertät erkrankten Lausebengel der Bloodhound Gang ihr Unreifezeugnis aus. Ein Album das die Welt nicht braucht. Wer es sich allerdings dennoch zulegen möchte - und das werden nach dem Hype der vergangenen Monate nicht wenige sein - den erwartet folgendes:

Da wäre zum einen die Fun-Punk Abteilung, wie sie aus den exessiv rotierenden Stücken "Fire Water Burn" oder eben "Along Comes Mary" bekannt ist und dem halbwegs aufmerksamen Radio- und Fernsehteilnehmer nicht entgangen sein kann. Diese Songs heißen z.B. "Hell Yeah" und handeln auch davon. Textprobe gefällig? "If I were god I’d get a bunch of norwegian lesbians that feed me grapes and know how to sing..." Auf der anderen Seite gibt es die infantilen Samplesongs. Die zeichnen sich durch willenloses Aneinanderreihen wahllos gewählter Samples aus und werden zumeist untermalt von Akkorden, die Kinder mühelos auf ihrem erstem Keyboard einspielen könnten.

Die musikalischen Glanzlichter fehlen, dennoch machen diese 16 Tracks einfach nur Spaß. Vor allem dann, wenn Jimmy Pop seine Mutter nach Wörtern fragt, die sich auf Vagina reimen oder wenn in "The Ten Coolest Things About New Jersey" nur 10 Sekunden Stille zu hören ist. Daher will ich bei der Bewertung dieser vermutlich kurzweiligen Welle auch mal ein Auge zudrücken.

Trackliste

  1. 1. I Hope You Die
  2. 2. The Inevitable Return Of The Great White Dope
  3. 3. Mama's Boy
  4. 4. Three Point One Four
  5. 5. Mope
  6. 6. Yummy Down On This
  7. 7. The Ballad Of Chasey Lain
  8. 8. R.S.V.P.
  9. 9. Magnum Cum Nada
  10. 10. The Bad Touch
  11. 11. That Cough Came With A Prize
  12. 12. Hell Yeah
  13. 13. This Is Stupid
  14. 14. A Lap Dance Is So Much Better When The Stripper Is Crying
  15. 15. The Ten Coolest Things About New Jersey
  16. 16. Along Comes Mary

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