laut.de-Kritik

Der The Bonny Situation-Sänger frönt seiner Leidenschaft.

Review von

Mit "Music For A&Rs" haben The Bonny Situation 2008 ein echt abgefahrenes Album vorgelegt. Dieses Niveau haben sie anschließend leider nicht mehr erreicht. "Robot Says I Love You" war nicht schlecht, aber die echten Hits fehlten. Wie es um die Band steht, ist mir nicht bekannt, jedenfalls hat sich Frontmann Benjamin Peters nun aber seinen Wunsch erfüllt und ein Soloalbum veröffentlicht.

Mit dem kontrollierten Wahnsinn von "Music For A&Rs" hat "Grand Opening" erwartungsgemäß gar nichts zu tun. Viel mehr lebt Benjamin hier seine Vorliebe für diverse Westernsoundtracks und die Plattensammlung seines Vaters aus den 60ern, 70ern und 80ern aus. Der Opener "Only The Lonliest" fasst das musikalisch schon ganz gut zusammen. Er zeigt außerdem, dass Benjamin über eine ausgesprochen gute Stimme verfügt.

Bereits hier lassen die soundtrackartigen String-Arrangements aufhorchen, für die Gilbert Gelsdorf verantwortlich zeichnet. TBS-Drummer Beray Habip hat ebenfalls seinen Beitrag zu "Grand Opening" geleistet, dessen sonstige Instrumentierung Benjamin weitgehend selbst eingespielt hat. Auch bei der Produktion hat der Mann überall seine Finger im Spiel.

Während "A Perfect Crime" und auch die Belinda Carlise Coverversion von "Circle In The Sand" deutlich dem eingangs erwähnten Westernstyle frönen, erinnert das ruhigere "Every Little Piece" ein wenig an "Radioactive" von Imagine Dragons. Die sanften Klänge wie in "Victim Of Your Jealousy" oder der schönen Ballade "Destiny" geben auf dem Album maßgeblich den Ton an, doch mit "Safety Zone" tauchen auch mal ein paar rockigere Töne auf.

Hier und bei diversen weiteren Songs lässt sich Benjamin gerne von den weiblichen Stimmen von Jaqueline Stürmer oder Anna Imig unterstützen. Das verleiht den Songs eine gewisse Big Band-Atmosphäre, die dem Titel des Albums durchaus gerecht wird.

"Grand Opening" ist ein ganz unaufgeregtes Album, das Benjamin Peters' warme, einschmeichelnde Stimme trägt. An manchen Stellen wird es vielleicht eine Spur zu schmalzig, aber alles in allem wirkt das Solodebüt des The Bonny Situation-Sängers wie eine runde Sache.

Wer nicht genug bekommt, kann auch gleich noch zu "Ordinary Opening" greifen. Darauf gibt es neben sechs weiteren Songs noch die Studio-Sessions von "Holy Moly" und "Safety Zone", eine tolle Klavierversion von "Destiny" und eine Liveversion von "Until The End".

Trackliste

  1. 1. Only The Lonliest
  2. 2. When Love Embraces
  3. 3. A Perfect Crime
  4. 4. Holy Moly
  5. 5. Every Little Piece
  6. 6. Victim Of Your Jealousy
  7. 7. Circle In The Sand
  8. 8. Safety Zone
  9. 9. What Makes Me Cry
  10. 10. Destiny
  11. 11. Until The End

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