laut.de-Kritik

Noch mehr Weicheier-Vocals gibts nur bei Bon Jovi.

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Ach du meine Fresse, hin und wieder bin ich echt froh, dass ich alleine aus zeitlichen Gründen manchen Bands nicht mehr Aufmerksamkeit widmen kann. So fand ich Aidens letzte Scheibe "Nightmare Anatomy" zwar ganz okay, aufgrund der anhaltenden Veröffentlichungsflut im Emocore-Gernre aber nur bedingt erwähnenswert.

Fans der Mucke sahen das ganz anders und machten die Scheibe zum bestverkauften Debüt in der Geschichte des Victory-Labels. In Sachen Dauertouren ist das Quintett aus Seattle ebenfalls ganz vorne mit dabei und man darf wohl mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit behaupten, dass sie auch von "Conviction" wieder zahllose Einheiten absetzen werden.

Ob das deshalb für die Qualität der Scheibe spricht, sei mal dahin gestellt. Nach kernigen Riffs oder ähnlichem sucht man auf der Scheibe bis auf einige wenige Ausnahmen nämlich meist vergeblich. Stattdessen schmachten die meisten Songs in süßlich-poppigen Melodien vor sich hin, vor denen man sich im täglichen Radio kaum noch retten kann.

Mal ganz davon abgesehen, dass man Drummer Jake Davison schon alleine wegen den Beats in den beiden Schmachtfetzen "She Will Love You" und "One Love" eigentlich die Arme brechen sollte, gehen einem die Tralala-Melodien sowohl der Gitarren als auch von Sänger Will Francis schon nach wenigen Minuten mindestens so auf die Eier wie die Drums.

Die wenigen Ausnahmen, bei denen es wenigstens ansatzweise mal ein wenig zur Sache geht und die Band aus der musikalischen Belanglosigkeit erwacht, sind "Son Of Lies", zu dem Death By Stereo-Sänger Efrem Shulz seinen Teil beiträgt und "Believe". Gute Ansätze wie in "Teenage Queen" halten leider nicht sonderlich lange vor und werden durch 08/15 Teenie-Mucke sogleich wieder zunichte gemacht.

Da erschreckt mit sogar "Moment" nicht mehr, das beinahe schon nach Bon Jovi mit noch größeren Weicheier-Backing Vocals klingt. Sorry, aber das Gejammer eignet sich höchstens mal zum Windeln wechseln, wenn man in seiner rosaroten Wunderwelt gerade mal die Plüschtiere auf seinem Bett neu anordnet oder sich nen fiesen Scheitel bürstet. Was mich betrifft, kurbelt der Sound eher die Achselschweiß-Produktion an ...

Trackliste

  1. 1. The Opening Departure
  2. 2. She Will Love You
  3. 3. Teenage Queen
  4. 4. Hurt Me
  5. 5. One Love
  6. 6. Moment
  7. 7. Darkness
  8. 8. Son Of Lies
  9. 9. Believe
  10. 10. Bliss
  11. 11. Sky Is Falling

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