Porträt

laut.de-Biographie

Vision Of Disorder

Vision Of Disorder sind im Hartkern beheimatet. Auch wenn sie sich mittlerweile davon etwas weg bewegt haben, sagen sie doch selbst, dass sie sich dort zu Hause fühlen. Über ihre Mucke kann man denken, was man will, aber sogar diejenigen, die mit VOD nichts anzufangen wissen, attestieren ihnen Originalität, Selbständigkeit und Power pur.

Vision Of Disorder - The Cursed Remain Cursed Aktuelles Album
Vision Of Disorder The Cursed Remain Cursed
Das Comeback wiegt den Verlust von Bloodsimple nicht auf.

1992 ist das Geburtsjahr der Prügelcombo. In Long Island/New York gründen die Gitarristen Matt Baumbach und Mike Kennedy die Band. Zusammen mit Sänger Tim Williams, Schlagzeuger Brendon Cohen und Bassist Mike Fleischmann ist die Band komplett. Fleischmann steigt zwar kurz darauf wieder aus und VOD spielen ohne Bassisten, aber wenig später steht er wieder am Viersaiter und lärmt mit den Kollegen weiter. Wie viele andere Bands spielen sie sich den Popo wund und scharen für eine Gruppe ohne Plattendeal eine erkleckliche Fanschar hinter sich.

Die ersten Meriten heimsen sie im Vorprogramm von Bands wie Shelter, Life Of Agony und Type O Negative ein. Bei einer dieser Shows tritt Hardcore-Ikone Ray Cappo an sie heran und bekundet sein Interesse. Zuvor hat er die Band auf dem Sampler "New York's Hardest" gehört, auf dem sie mit zwei Beiträgen vertreten waren. Die halten das zunächst für Höflichkeit und denken sich nichts weiter dabei. Als aber Besagter erneut fragt, ob sie ihm denn nicht ein paar Demos schicken würden, fackeln sie nicht lange und überschütten ihn mit Bändern.

Ray hatte gerade sein eigenes Label Supersoul an den Start gebracht, das einen Vertriebsdeal mit Roadrunner hat. Kurios bei dieser Sache ist der Fakt, dass Cappo selbst überzeugt Straight-Edge ist, die Jungs von Vision Of Disorder aber an keinem vollen Bierkasten vorbeilaufen können. Nichtsdestotrotz nimmt er sie unter Vertrag und 1996 erscheint das Selbstbetitelte Debüt der Band. Das erste Lebenszeichen fällt recht heftig aus und die Publikumsreaktionen auf die Platte verschaffen ihnen einen Platz im Billing der ersten Ozzfest-Touren. In hiesigen Breiten sind sie zu diesem Zeitpunkt lediglich einem Insider-Publikum bekannt. Im Nachhinein ist die Band mit diesem Output jedoch alles andere als zufrieden.

Dass sie es noch besser machen können, zeigen sie mit "Imprint", das 1998 auf den Markt geworfen wird und im Vergleich zum Vorgänger einen erheblichen Fortschritt darstellt. In nur 19 Tagen aufgenommen, präsentieren sich Vision Of Disorder um einiges ausgefeilter. Dave Sardy, der schon mit den Red Hot Chili Peppers, Helmet und Slayer zusammengearbeitet hat, schneidert ihnen ein Soundmonster, das sich gewaschen hat. 11 Songs fliegen dem Hörer so gnadenlos um die Ohren, dass wohl dem einen oder anderen die Kauleiste jetzt ein Stockwerk tiefer hängt. Der Klang der Scheibe ist eher hardcore-untypisch, zeigt aber auch gleichzeitig, dass Vision Of Disorder über den eigenen Tellerrand hinausblicken können und für andere Einflüsse offen sind.

"Imprint" ist zugleich auch die letzte Veröffentlichung bei Roadrunner. Was folgt, ist eine längere Auszeit. Unterbrochen lediglich vom Lückenfüller "For The Bleeders", auf dem einige neue Stücke, aber auch altes Demomaterial zu hören ist. Drei Jahre nach der letzten Studioplatte erscheint dann 2001 "From Bliss To Devastation". Wagemutig, wie sie sind, schalten sie bei der Geschwindigkeit einen Gang runter und verknüpfen das mit erheblich mehr Melodie. Vergleiche zu System Of A Down kann, muss man aber nicht ziehen.

Studio-Album Nr.4 eckt an und wird nicht von allen geliebt, aber allen recht machen wollten es Vision Of Disorder sowieso noch nie. Da sie mit dem Album aber doch zu viele Fans schocken und das Ding zum Ladenhüter wird, lösen sich VOD 2002 schließlich auf. Sänger Tim und Gitarrist Mike gründen Bloodsimple und veröffentlichen in den nächsten Jahren zwei starke Alben.

2006 kommt es zu den ersten Reunions, denen immer wieder einige Einzelshows folgen. 2008 erscheint nach langer Verzögerung die DVD "Dead In NY" und Ende des Jahres kündigen sie an, dass sie gemeinsam an neuen Songs arbeiten. Das zieht sich aber unglaublich in die Länge, denn erst Mitte September 2012 haben sie genügend starkes Material, um endlich "The Cursed Remain Cursed" vorzulegen.

Darauf orientieren sie sich wieder deutlich an den Klängen zu "Imprint"-Zeiten und setzen wieder auf ein gesundes Maß Hardcore und Metal.

Alben

Surftipps

Noch keine Kommentare