Der Google-Dienst Blogger löschte Anfang der Woche einige populäre US-amerikanische MP3-Blogs wegen angeblicher Verletzung der Nutzungsbedingungen.

Konstanz (dsc) - Der Google-Dienst Blogger, der Webspace für Blogs zur Verfügung stellt, nahm Anfang der Woche einige populäre US-amerikanische MP3-Blogs vom Netz. Die dort veröffentlichte Musik soll angeblich die Nutungsbedingungen des Anbieters verletzt haben.

Zu den gelöschten Seiten gehören unter anderen "Pop Tarts Suck Toasted", "Livin Ears" und "It's A Rap". Unter ihren URLs findet man nur noch den Hinweis: "Das gesuchte Blog wurde nicht gefunden."

"I Rock Cleveland" – jetzt nicht mehr!

Bill Lipolds beliebte Musik-Plattform "I Rock Cleveland" fiel ebenfalls der Maßnahme zum Opfer. Lipold fühlt sich völlig überrumpelt. Im Blogger-Forum (siehe Surftipps) sucht er Klärung: "Ohne zu wissen, welcher Beitrag ordnungswidrig war, ist es mir nicht möglich zu wissen, was den Verstoß auslöste und ob ich mich gegen die Anschuldigungen verteidigen kann."

Mit seinen Ansichten ist Lipold sicherlich nicht allein auf weiter Flur. Er fügt hinzu: "Ich versichere, dass alle meine Inhalte ... entweder von Werbefirmen zur Verfügung gestellt wurden, direkt vom Plattenlabel oder direkt von den Künstlern kamen."

Blogger nimmt Stellung

Der Serverbetreiber veröffentlichte gestern eine kurze und wenig aufschlussreiche Stellungnahme. Blogger klärt lediglich darüber auf, wie im Falle von Beschwerden über Verletzungen ihrer Nutzungsbedingungen vorgegangen wird.

Allerdings räumt Blogger ein, dass es "unvermeidlich" sei, dass auch Beschwerden über Blogs eingingen, obwohl der Betreiber über die betreffenden Rechte verfüge. In solchen Fällen sei es zwingend, eine Gegenforderung zu stellen und über das Missverständnis aufzuklären.

Das Blog-Problem

Sowohl in den USA als auch in Deutschland gilt, dass die Veröffentlichung von MP3s auf Internet-Blogs nur rechtmäßig ist, wenn der Autor über alle erforderlichen urheberrechtlichen Nutzungs- und Leistungsschutzrechte verfügt. Trotzdem bewegen sich die Blog-Betreiber in der unübersichtlichen Gesetzes-Landschaft oft auf dünnem Eis.

Sie selbst beklagen aber in erster Linie, dass die Beschwerdeführer nicht ausreichend unterscheiden würden zwischen inhaltlich wertvollen Beiträgen, welche die Musikindustrie unterstützen wollen, und Blogs, die lediglich die Piraterie fördern.

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