Def Jam Records ließ das Booklet vom neuen Mariah Carey-Album von der Zeitschrift "Elle" gestalten. Die im Cover geschaltete Werbung deckt die Produktionskosten.

Los Angeles (jro) - Da die Absätze in der Plattenindustrie seit Jahren rückläufig sind, muss man heutzutage kreativ sein, will man mit Alben noch Geld verdienen. Hinter Def Jam Records, dem Label von Mariah Carey, scheinen gute Geschäftsmänner zu stecken: Das Label ist eine Kooperation mit der Frauenzeitschrift "Elle" eingegangen, die die redaktionellen Inhalte des neuen Album-Booklets gestaltet. Mit den Werbeeinnahmen für Parfüm und Kleidung deckt Def Jam sämtliche Produktionskosten des Booklets ab.

Kosmetikprodukte und Bahamas-Reise

Laut Billboard beinhaltet das Booklet zum neuen Album "Memoirs Of An Imperfect Angel" Anzeigen verschiedener Werbekunden, darunter ein Kosmetik-Hersteller und das Fremdenverkehrsbüro der Bahamas. Daneben befindet sich ein von "Elle" verfasster Artikel über Mariah Carey, dessen Kapitel Titel wie "Einblicke in ihr sexy Liebesleben" tragen.

Dabei spekuliert Def Jam auch auf neue Vertriebswege: Da in Amerika immer mehr Plattenläden schließen und somit Verkaufsplattformen für Tonträger verloren gehen, soll das Album gemeinsam mit Careys neuem Parfüm auch über die Walmart-Handelskette vertrieben werden. Sowohl in der Parfüm-, als auch in der CD-Abteilung.

Auch Rihanna, Kanye und Bon Jovi sollen werben

Bewährt sich der Versuch, will das Label die Strategie bei Künstlern wie Rihanna, Bon Jovi und Kanye West weiterführen. Für den Def Jam-Vorstandsvorsitzenden Antonio Reid ist diese Art der Werbe-Einbindung bisher einzigartig. Auch bei der digitalen Form des Albums soll das Cover verfügbar sein, das beim physischen Format 34 Seiten umfassen wird.

Fotos

Mariah Carey

Mariah Carey,  | © Universal Music / David La Chappelle (Fotograf: ) Mariah Carey,  | © Universal Music / David La Chappelle (Fotograf: ) Mariah Carey,  | © Universal Music / David La Chappelle (Fotograf: ) Mariah Carey,  | © Universal Music / David La Chappelle (Fotograf: ) Mariah Carey,  | © Universal Music / David La Chappelle (Fotograf: ) Mariah Carey,  | © Universal Music / David La Chappelle (Fotograf: ) Mariah Carey,  | © Universal Music / David La Chappelle (Fotograf: ) Mariah Carey,  | © Universal Music / David La Chappelle (Fotograf: )

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20 Kommentare

  • Vor 15 Jahren

    Ey, das ist Miss Mariah Carey. Die Frau, die ihre Stimme aus ihren Brüsten holt.

  • Vor 15 Jahren

    oh Mann, das coole an echten CDs ist ja das man durchs Booklet blättern kann, aber mit Werbung drinn...
    Das ist so wie die Alben mit Kopierschutz, man vergrault damit nur die Kunden die sich das Original kaufen.

  • Vor 15 Jahren

    Das geht meiner Meinung nach zuweit. Das Booklet ist doch Teil des gesamten Kunstwerks Album. Mit einem geschmackvollen und gut abgestimmten Booklet kann man also eine musikalisch gute CD noch ein wenig mehr aufwerten, bzw das i-Tüpfelchen setzen. Wie zB mit Cover-Artworks zu Vinyl-Zeiten.

    Mit Werbung wird der Spielraum künstlerischen Ausrucks immer mehr beschnitten :conk:

  • Vor 15 Jahren

    wieso soll das nicht funktionieren?
    ne regionalband die wasweißich werbung von der regionalen sparkasse mit ins booklet haut oder vom plattendealer um die ecke...

    kann ich mir schon gut vorstellen.

    think global act local ;)

  • Vor 15 Jahren

    Hm.. die Sparkassen machen alles mit. Und die lokalen Fahrschulen. Das hat damals schon bei unserer Abizeitung funktioniert. :D

    Aber wie soll das aussehen? Die Stadtsparkasse Castrop-Rauxel sponsert die erste Seite? Die Fahrschule Tommy die zweite Seite? :\

    Vielleicht bin ich da ja zu kritisch, aber so ganz kann ich mir das noch nicht vorstellen.

  • Vor 15 Jahren

    ich stell mir das so vor wie in printmedien üblich:

    linke seite songtexte,bandfotos, etc.

    rechte seite werbung. z.b. auch merchwerbung für die band oder andere bands vom selben label oder hat die klassische sparkassen werbung