Am Mittwoch beginnt die Popkomm in Berlin. Keynote Speaker Michael Glos wird der versammelten Industrie in seiner Eröffnungsrede Mut zusprechen, doch traditionell wird auch heuer das Musikbiz seufzen und ächzen, wie schlecht es ihr doch geht. Da das ebenso traditionell keine Sau interessiert, gehen wir lieber feiern. Wir schicken Euch für umme zu Hard-Fi und verraten Euch, wo die laut.de-Delegation die Kuh fliegen lässt.

Berlin (mmö) - Vom 19. bis 21. September steigt in der Berliner Messe die diesjährige Popkomm, das jährliche Selbstbemitleidungs-Meeting der Musikindustrie. Zum vierten Mal in der Hauptstadt treffen sich in diesem Jahr Aussteller, Musiker und Medienmenschen unterm Funkturm an der AVUS, um sich selbst Durchhalteparolen zuzuflüstern. Da passt es, dass man sich Deutschland als Partnerland ausgesucht hat. So kann man sich angesichts einigermaßen gut gehender Acts wie Sportfreunde Stiller, Annett Louisan oder Roger Cicero wenigstens ein bisschen gegenseitig auf die Schulter klopfen.

Wer die dreistelligen Beträge für den Messeeintritt bezahlt hat, kann sich in einer Keynote-Audienz mit Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) Mut zusprechen lassen. Doch auch Insider wie der britische Protest-Singer Billy Bragg oder Fanta Vier-Manager Andreas 'Bär' Läsker werden ihre Ansichten über den Status Quo des Business' in einer Rede darlegen. Die laut.de-Delegation wurde schon abgestellt, um für Oberindianer Rainer Henze im Panel "Print unter Druck" die Jubelperser zu mimen.

Doch während der Popkomm soll es natürlich auch um Musik gehen, und so begleitet ein fettes Musikprogramm die Messe. Wer alles mitbekommen will, lässt am Besten vor den Venues ein Taxi mit laufendem Motor warten. Wir haben das Beste für Euch rausgepickt:

Am morgigen Dienstag geht es bereits los, wenn die belgischen Goose das Lido in Schutt und Asche legen. Die Elektrorocker werden von den Checks aus Neuseeland und Tent aus Marburg unterstützt.

Für den Mittwoch halten wir ein besonderes Schmankerl für Euch bereit. Im Haus des Rundfunks treten im Rahmen eines exklusiven Showcases die redaktionsinternen Lieblinge Hard-Fi auf. Sie stellen einem ausgesuchten Publikum ihr aktuelles Album "Once Upon A Time In The West" vor. Tickets für dieses Event liegen nicht auf der Straße, sondern bei uns auf dem Schreibtisch. Wir schicken Euch hin! Zehn mal zwei Tickets verlosen wir in Zusammenarbeit mit Warner Music. Einzige Voraussetzung: Ihr müsstet an besagtem Abend in Berlin sein. Klar!?

Wenn Ihr Euch den urbanen Sound von Hard-Fi reinfahren wollt, schreibt eine Mail mit "Hard-Fi" im Betreff an gewinnen@laut.de und beantwortet diese klitzekleine Frage: "Wie hieß das Debütalbum der Jungs aus Staines?"

Wer sich am Mittwoch auf der Popkomm erholt hat, geht in den Postbahnhof zum dänischen Abend. Dort bitten unter anderem The Broken Beats, Dúné, die Figurines und Kissaway Trail zum frenetischen Tanz.

Am gleichen Abend feiern die Dortmunder Print-Kollegen ihre Visions-Night in der Kulturbrauerei. Sie haben Lampshade, Clickclickdecker, Billy Brag, Fotos und The Robocop Kraus verpflichtet, um das Kesselhaus zu rocken. Die Kulturbrauerei ist auch in diesem Jahr wieder das Party-Hauptquartier der Popkomm, ergo steigen an allen Abenden eine ganze Reihe an Veranstaltungen im Areal im Prenzlauer Berg.

Auch am Donnerstag lautet die Devise, es tagsüber ruhig angehen lassen, denn abends laden City Slang und Cooperative Music in den Postbahnhof: Los Campesinos, Caribou, Menomena, The Go! Team, Malajube, Stars und Architecture In Helsinki fordern Durchhaltevermögen. Im Knaack spielen am selben Abend die viel versprechenden Ruhrpott-Newcomer Leo Can Dive auf dem "This is New England!"-Abend (das verstehe, wer will), das Lineup komplettieren hier The Lodger und The Jakpot.

Feuchte Achseln bekommt Kollege Cordas bereits seit Wochen ob des Donnerstagabends im SO36, wo die Punk-/Hardcore- Rocklegende Jingo De Lunch aufspielen. Sie teilen sich die Bühne mit den Creetins und den Heideroosjes. Oberindianer Henze wird sich wohl bei der Swedish Independent Night im Café Zapata von hitzigen Panel-Diskussionen erholen. Dort schmeicheln The Soundtrack Of Our Lives sowie eine Handvoll anderer nicht so alter Schweden den Ohren.

Wer lieber tanzen geht, findet sich im Kesselhaus der Kulturbrauerei ein, dort beginnen Bermuda Triangle den Abend, es folgen Black Strobe und Nitzer Ebb. Ladytron haben den Gig leider absagen müssen (laut.de berichtete). Weitere elektronische Schmankerl verspricht die !K7-Labelnacht mit u.a. Henrik Schwarz und Joakim im 103 Club.

Wer am Freitag noch kann, findet sich zum Sally Sounds im Postbahnhof ein. Neben den hiesigen Kante und Turbostaat rocken dort Dogs und Johnossi die Halle. Auch die Intro feiert ein Intim@Popkomm, hier stehen Elektrofrickler und DJs wie Trentemøller oder die Op:l Bastards an Decks und Macs.

Der Samstag hält noch ein ausführliches Partyprogramm zum Chillen oder Weiterfeiern bereit, wer laut.de-Redakteure mal auf der Bühne sehen möchte, der begebe sich ins Kreuzberger Wild At Heart. Hier stehen Beloved Enemy auf der Bühne, bei denen unser Michael 'Eddy' Edele so tut, als könne er Bass spielen.

Natürlich umfasst das Popkomm-Festival-Programm noch gefühlte 2000 weitere Veranstaltungen, die Details entnehmt bitte dem Link unter dieser News. Und auch außerhalb des offiziellen Programms nutzen Bands und Labels die Möglichkeit, sich zu präsentieren.

Wer auf Wiener Schmäh steht, sollte sich irgendwann zwischen Mittwoch und Sonntag im Engelbrot in Alt-Moabit einfinden. Dort treffen Berliner Musiker auf Wiener Kollegen. Ein Highlight wird dort sicherlich der Auftritt der Linzer Rapcrew Texta sein. Auch wenn wir nicht genau wissen, was die da zu suchen haben.

Von Donnerstag bis Samstag steigt das Klang Klang Klang Festival. Am ersten Tag spielt unter anderem Björn Kleinhenz im Rosis, am zweiten Abend locken The Je Ne Sais Quoi und The Book Of Daniel in den Schokoladen und am Samstag gibts u.a. Beach und Delbo im NBI.

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