Die Gefahr, beim illegalen Download erwischt zu werden, nehme zu, schreibt die Stiftung Warentest und kritisiert die zweifelhaften Methoden der Medienkonzerne.

Berlin (joga) - Die Stiftung Warentest kritisiert in der April-Ausgabe ihrer Zeitschrift "test" die Musik- und Filmindustrie. Die Anti-Piraterie-Kampagne "Raubkopierer sind Verbrecher", die Tauschbörsennutzern mit drastischen Gefängnisstrafen drohe, sei übertrieben und stelle falsche Behauptungen auf. Tatsächlich handele es sich beim illegalen Download von Mediendateien in der Regel nicht um ein Verbrechen, sondern nur um ein Vergehen, schreibt die Zeitschrift.

Mit Haftstrafen müssten MP3-Fans nur in den seltensten Fällen rechnen, häufig seien dagegen empfindliche Geldbußen, Schadensersatzforderungen und Abmahngebühren. Vor finanziellen Forderungen seien auch Musikfans, die nur vereinzelt Musikdateien downloaden, nicht mehr sicher, schreibt Stiftung Warentest: "Neuerdings hagelt es zigtausende Anzeigen".

Des weiteren will der Artikel darüber informieren, welche Art privater Kopien weiterhin erlaubt seien und was Eltern surfender Kinder beachten müssten. Allerdings scheint die Darstellung der Warentester den Regierungsentwurf zur zweiten Novelle des Urheberrechts bereits für bare Münze zu nehmen. So weit ist es aber noch nicht: der Entwurf muss erst noch den Bundestag passieren.

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