Der städtische Betreiber des Festivalgeländes will den Mietpreis drastisch erhöhen. Notfalls wollen die Veranstalter das Splash! an einem anderen Ort austragen.

Chemnitz (ben) - Der Betreiber des Geländes am Stausee Rabenstein, auf dem seit sieben Jahren das Hip Hop- und Reggae-Festival Splash! stattfindet, möchte die Miete drastisch erhöhen. Musikmarkt Online meldet, dass die stadteigene Eissport- und Freizeit GmbH 75.000 Euro für das Gelände verlange. Jan Voigtmann, Pressesprecher der Splash! Entertainment AG, wollte auf Anfrage von laut.de diesen Betrag jedoch nicht bestätigen. Sollte der städtische Betreiber nicht einlenken, muss das Event umziehen.

In Zeiten leerer öffentlicher Kassen wird überall dort Geld hereingeholt, wo es möglich ist. So auch in Chemnitz. "Der Betreiber strebt eine Mietpreiserhöhung von 400% innerhalb von drei Jahren an", berichtet Voigtmann. "Wir können den derzeit verlangten Preis definitiv nicht bezahlen."

Die Mieterhöhung ist auch deshalb so prekär, da die Veranstalter den Eintritt für das Festival in diesem Jahr von 79 auf 69 Euro gesenkt haben. Derzeit befinden sich die Splash!-Veranstalter in Verhandlungen mit der zuständigen Eissport- und Freizeit GmbH. Die städtische Seite argumentiere mit Einnahmeausfällen, da das Gelände normalerweise ein Freibad sei.

Eines ist klar: bis Ende Februar muss eine Entscheidung gefallen sein. "Es besteht dringender Handlungsbedarf, wir müssen bald mit der Organisation fortfahren". Künstlerverträge und die Logistik hängen vom Veranstaltungsort ab. Sollte der Betreiber nicht einlenken, wird das Splash! umziehen müssen. Ein entsprechender Ort sei bereits gefunden.

Ein Umzug würde für die Veranstalter sogar viele Vorteile bieten. Auf dem Gelände am Stausee Rabenstein existiert zum Beispiel keine Strom- oder Wasserversorgung. Diese muss der Festivalveranstalter bereitstellen. Befestigte Zufahrtswege für LKWs gibt es ebenfalls nicht. "Wir müssen jedes Mal Schönheitsreparaturen in fünfstelliger Höhe machen lassen". Eigentlich ohnehin ein Grund, umzuziehen. "Wir kommen alle aus Chemnitz und wollen auch aus Heimatverbundenheit hier bleiben. Außerdem gibt es hier in der Region nichts vergleichbares, das Splash! ist wichtig für den Standort."

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