Seit einer Dekade spendet der österreichische Sender FM4 dem leidgeprüften Radio-Publikum Trost. Das öffentlich-rechtliche Programm, das auch in Teilen Süddeutschlands zu empfangen ist, feiert im Januar Zehnjähriges.

Wien (ebi) - Gutes Radio ist machbar, beim Nachbar: Während sich im Bundestag eine Hand voll Abgeordnete popkulturelles Halbwissen zum Thema "Radioquote für deutsche Musik" um die Ohren schlägt, machen es die Österreicher längst vor. Seit zehn Jahren scheut man sich bei FM4 nicht, deutschsprachigen Sound zu senden. Freilich bedient das in Wien ansässige und dem ORF angegliederte Programm lieber Freunde von Blumentopf, Mediengruppe Telekommander oder Die Sterne als Anhänger von Yvonne Catterfeld und Rosenstolz.

Dass FM4 auch unbekannteren Acts oder Newcomern Sendezeit gewährt, mag zwar dem öffentlich-rechtlichen Status geschuldet sein. Die Frage der Quote stellt sich im Selbstverständnis der Österreicher aber ohnehin nicht, setzen sie doch schlicht und ergreifend auf Qualitätsmusik. Und die findet sich natürlich auch bei deutschsprachigen Bands.

So wundert es kaum, dass FM4 zum runden Geburtstag am 22. Januar, pardon, Jänner, eine große Party in der Wiener Arena mit Acts wie Fettes Brot, Tocotronic und Jeans Team feiert. Neben sage und schreibe 30 DJs spielen ab 16 Uhr noch Ian Brown, Feist, The Frames, Stereo Total, Slum Village sowie die Österreicher Heinz und Schönheitsfehler auf. Wer in Wien weilt, sollte sich den Event für schlappe 10 Euro nicht entgehen lassen (Vorverkauf u.a. auf arena.co.at). Dass die Star-Moderatoren Stermann & Grissemann die Show kommentieren, versteht sich von selbst.

Eine Woche früher lässt es die FM4-Community bereits zeitgleich in Dornbirn (Conrad Sohm), Graz (p.p.c.), Salzburg (Argekultur Gelände), St. Pölten (Warehouse St. Pölten) und Wien (Flex) krachen. Am 15. Januar feiern dort ausgesuchte Acts und DJs, wie I-Wolf oder DJ DSL, ihren Lieblingssender.

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