Namhafte Größen der amerikanischen Rapszene mobilisieren die "Generation Hip-Hop" in einer landesweiten Veranstaltungsserie für die kommenden US-Wahlen. Zehntausende folgten bereits dem Aufruf von Eminem, P.Diddy und Co. und ließen sich registrieren.

New York (aw) - Namhafte amerikanische Rapstars wollen der Politverdrossenheit unter Jugendlichen entgegen wirken und die "Generation Hip Hop" an die Wahlurne lotsen. Auf einem so genannten "Hip Hop Gipfel" in New York unterstrichen die Vorsitzenden Russell Simmons (Musikproduzent), Sean "P. Diddy" Combs und Kedar Massenberg (Motown-Label) die Bedeutung der ursprünglich schwarzen Subkultur für die potentiellen Erstwähler. "Wir, die wir im Rap-Business arbeiten, wissen, dass dies die beste Generation der Welt ist", erklärte Simmons im New Yorker Fox Theatre vor versammelter Presse. "Und im November wird man sehen, dass dies die kraftvollste Generation ist, die die Welt je hervorgebracht hat."

Die Redner argumentierten, dass Hip Hop durch seine wichtige Integrationsfunktion für ethnische und religiöse Minderheiten bestens dazu geeignet sei, gesellschaftlichen Einfluss auszuüben. Rapmusik sei ohnehin bereits seit ihrer Entstehung das politische Sprachrohr der Jugendkultur gewesen.

Auch Skandalrapper Eminem enterte das Podium und ermutigte die Jugendlichen des Landes, sich für die kommenden Präsidentenwahlen im Herbst des Jahres zu registrieren. Allerdings wird Mr. Slim Shady selbst voraussichtlich keinen Gebrauch von seinem verfassungsmäßigen Recht machen können. MTV-Berichten zufolge hat er das Stimmrecht verloren, nachdem 2001 eine zweijährige Bewährungsstrafe gegen ihn verhängt wurde. In vielen US-Bundesstaaten dürfen sich verurteilte Straftäter vorübergehend nicht an Wahlen beteiligen. Der weiße Rapstar will den Fall jedoch noch einmal von seinen Anwälten prüfen lassen und sich gegebenenfalls doch registrieren.

In den kommenden Wochen tourt die Veranstaltung weiter durch amerikanische Großstädte, unter anderem Washington D.C. und Chicago. Den Gipfel in seiner Heimatstadt Detroit leitete Eminem selbst. Die Wirkung ist beachtlich: Angaben der Nachrichtenagentur AP zufolge ließen sich nach den Veranstaltungen in Los Angeles 50.000 und in Philadelphia sogar 80.000 Besucher ins Wahlregister eintragen.

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Eminem und Puff Daddy

Eminem und Puff Daddy,  | © LAUT AG (Fotograf: ) Eminem und Puff Daddy,  | © LAUT AG (Fotograf: ) Eminem und Puff Daddy,  | © LAUT AG (Fotograf: ) Eminem und Puff Daddy,  | © LAUT AG (Fotograf: ) Eminem und Puff Daddy,  | © LAUT AG (Fotograf: ) Eminem und Puff Daddy,  | © LAUT AG (Fotograf: ) Eminem und Puff Daddy,  | © LAUT AG (Fotograf: ) Eminem und Puff Daddy,  | © LAUT AG (Fotograf: 'Peter Wafzig) Eminem und Puff Daddy,  | © LAUT AG (Fotograf: 'Peter Wafzig) Eminem und Puff Daddy,  | © LAUT AG (Fotograf: 'Peter Wafzig) Eminem und Puff Daddy,  | © LAUT AG (Fotograf: 'Peter Wafzig)

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