Porträt

laut.de-Biographie

The Boxer Rebellion

Unter der Bezeichung "Boxeraufstand" verstehen Historiker eine chinesische Autonomiebewegung. Die Rebellengruppe der Boxer, die sich selbst "in Rechtschaffenheit vereinigte Faustkämpfer" (Yihetuan) nannte, attackierte anno 1900 Ausländer und chinesische Christen, was zu Krieg mit acht Staaten (darunter das Deutsches Reich, Japan) führte, der ein Jahr später mit der Kapitulation China endete.

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The Boxer Rebellion Charts-Aufstand im Britpop-Mutterland
The Digital Age strikes back: Eine iTunes-Eins erobert die USA.

Musikinteressierte assoziieren mit The Boxer Rebellion zunächst eher eine aufstrebende Alternative Rock-Band aus London. Weshalb die vier Briten einen so geschichtsträchtigen Namen wählen, erschließt sich angesichts der musikalischen Marschrichtung kaum – gibt sich diese doch alles andere als martialisch.

Noch am ehesten könnte man über den musikalischen Eskapismus, den die Band mittels der oszillierender Parallelwelten herstellt, eine Brücke zu besagtem Befreiungskampf schlagen. Die Band operiert auf der Basis einer enormen atmosphärischen Dichte, wie man sie etwa von den Editors, oder Coldplay kennt.

Im Wechselspiel von dunkler, hypnotischer Tonmalerei und treibender Unrast agieren TBR aber auch mit einer ähnlich hymnischen Ausdruckskraft wie Muse, während Sänger Nathan die stimmlich kühle Unnahbarkeit von Placebos Brian Molko ausstrahlt und stellenweise gar Thom Yorkesche Falsetthöhen erreicht.

Nicht unerheblich verantwortlich für die melancholisch anmutende Freischwimmerei zeichnet wie so oft Kommissar Zufall: Der frisch aus den USA emigrierte Sänger und Gitarrist Nathan Nicholson trifft 2001 in einem Londoner Pub auf den ebenfalls saitenfixierten Todd Howe. Die abendliche Zecherei mündet in eine enge Freundschaft, einer gemeinsamen Wohnung und schließlich in The Boxer Rebellion.

Howes College-Kumpel Adam Harrison (Bass) und Piers Hewitt (Drums) teilen die Begeisterung für epische Musik zum Abheben und ergänzen die Rebellentruppe. 2003 erscheint die erste selbstbetitelte EP. Ein gefeierter Auftritt beim Glastonbury Festival verhilft prompt zu einem Plattenvertrag bei Poptones, dem Label von Ex-Libertines Manager Alan McGee (of Creation Records-Fame).

Nathans gesundheitliche Probleme machen der Band zwischenzeitlich einen Strich durch die Rechnung: Eine Not-OP am Magen des Sängers zwingt die Newcomer, verheißungsvolle Touren mit Razorlight und The Killers abzusagen.

Nach der Genesung melden sich The Boxer Rebellion 2005 mit ihrem gelobten Debütalbum "Exits" zurück. Obwohl der Zuspruch von Seiten der Anhänger immer größer wird, lässt Poptones die Band fallen. Im Januar 2009 machen die Geschassten ihrem Namen jedoch alle Ehre und proben so richtig den Aufstand.

Denn Nicholson, Howe, Harrison und Hewitt sorgen mit dem Nachfolger "Union" für eine handfeste Revolution in den Charts. Ohne Unterstützung einer Plattenfirma und entsprechender Promotion im Rücken erscheint das Werk exklusiv zum Download via iTunes. "Union" landet nach 5 Tagen auf Platz vier der Top 100 Albumcharts von iTunes UK. Bei der US-Version des Online-Anbieters machen sie mit der Pole Position die Sensation perfekt und verdrängen die Kings Of Leon, Coldplay und MGMT. Der Zugang zu den offiziellen UK-Verkaufscharts bleibt der Band jedoch versperrt, da "Union" nicht als physischer Tonträger erscheint.

Mit dieser unkonventionellen und aufmüpfigen Veröffentlichungsstrategie sichern sich The Boxer Rebellion aber den Kollegen-Respekt – Mitglieder von Radiohead, Arctic Monkeys, The Pretenders, und Editors zeigen sich von ihren Landsleuten beeindruckt.

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