Porträt

laut.de-Biographie

Reeperbahn Kareem

Plattenbauten werfen lange Schatten. So ist es vielleicht kein Wunder, dass der Hamburger Kiezrapper Kareem geschlagene acht Jahre benötigt, um auf seinen Video-Debüttrack "Hansestadt" 2017 das Debütalbum "Aus Dem Schatten Der Blocks" folgen zu lassen.

Zu diesem Zeitpunkt ist der Hamburger mit pakistanischen Wurzeln Ende zwanzig. An Gefolgschaft inner- wie außerhalb der eigenen Posse mangelt es Reeperbahn Kareem nicht. Seit dem ersten Mixtape "Am Rande Der Gesellschaft" 2009 veröffentlicht der Gangstarapper regelmäßig weitere Tapes und EPs.

Bis 2014 erscheinen diese Veröffentlichungen beim kleinen hansestädtischen Raplabel Rattos Locos. Dann gibt Kareem bekannt, zukünftig über das eigene Label Kareeminell Records zu releasen. Eine erste Wegmarke setzt das Mixtape "Gewalt Durch Kunst" zum Jahresbeginn 2016.

Inhaltlich bemüht der MC das gut abgesteckte Straßenrap-Terrain: Kareem rappt von Lokalpatriotismus und gescheiterter Integration, Jugendkriminalität, Gangaktivität und Homophobie, ohne sich auf der feinen Linie zwischen Sozialkritik und Gewaltverherrlichung jemals allzu sehr zu einer Seite zu bekennen. Vorzugsweise lässt sich der Sanktpaulianer im Fitnessstudio ablichten.

Selbstverständlich wird auch Kareem nicht müde zu betonen, textlich authentischer als der Großteil der Mikrofonkonkurrenz zu sein. Der Flow steht im Zweifelsfall hintan. Kareem legt weit mehr Wert darauf, das Straßenleben in seiner Drogen-, Geld- und Ausgrenzungsproblematik lyrisch möglichst unverfälscht darzustellen.

Musikalisch setzt die selbsternannte "Stimme der Unterdrückten" auf Oldschool-Beats und -Samples. Trap- oder Grime-Sounds sind seine Sache nicht. Featureseitig baut Kareem vor allem auf seinen Bruder BOZ von Rattos Locos.

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