laut.de-Biographie
Nightlands
"Der Traum ist der beste Beweis dafür, dass wir nicht so fest in unsere Haut eingeschlossen sind, wie es scheint." (Friedrich Hebbel)
Während unseres Taglebens dominieren unsere Gedanken. Die Welt der Träume scheint unnahbar und von Gefühlen und verzerrten Bildern dominiert. Verführerisch, verängstigend und manchmal auch nur purer Mumpitz. Träume sind Schäume. Träume sind Nachtlandschaften. Nightlands.
Um diese Gebilde, Formen und Gedanken besser einzufangen, richtet sich Dave Hartley aus Philadelphia ein Studio in seinem Schlafzimmer ein. Direkt nach dem Aufstehen setzt der Mann, der in einem anderen Leben bei der Rock-Band The War On Drugs am Bass steht, das nächtlich Erlebte in Klanglandschaften um.
"Vom frühen Morgen an arbeite ich acht Stunden lang an meiner Musik. Mein Studio ist mein Labor". Wie ein verrückter Wissenschaftler tüftelt Hartley, Sohn eines Gentechnikers, über Songs und Sounds. Akustische Gitarren treffen in bunten Glasflaschen auf blubbernde Synthesizer. Komplexer und mysteriöser Folk-Synth-Pop, in dem er seine eigene Stimme mehrfach übereinander schichtet, bis sie kurz davor steht, ihre Menschlichkeit zu verlieren. Wer singt dort? Ein Mann? Eine Frau? Ein Roboter? Sind Laser involviert? Wahrscheinlich.
"Wenn ich aufnehme ziehe ich mich zurück, bin sehr isoliert. Das liebe ich, denn wenn ich alleine bin, kann ich wirklich seltsame Dinge tun. Ich beginne die Welt der Wunder aus den Augen eines Kindes zu sehen. 98% der Instrumente auf meinen Alben spiele ich selbst. Für den Rest zeichnen sich Freunde aus, die bei mir zu Hause ein und aus gehen", erklärt Hartley.
Wenn die Musik in seinem Leben auch an erster Stelle steht, einen Plan B für später hat er schon zur Hand. "Ich ziehe mich zurück und schreibe einen Science-Fiction-Roman. Ich habe eine Menge Ideen und es ist etwas, dass ich wirklich einmal machen möchte." Auf die Frage, was man von Nightlands noch zu erwarten hat, antwortet Hartley trocken: "Ein Meisterwerk."
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