Antavio Johnson muss wegen einem auf MySpace veröffentlichten Song zwei Jahre ins Gefängnis. Er enthalte gezielte Morddrohungen, so die Staatsanwaltschaft.

Lakeland (jro) - Im US-Bundesstaat Florida musste sich der Rapper Antavio Johnson wegen seines Songs "Kill Me A Cop" vor Gericht verantworten - nun wurde er zu zwei Jahren Haft verurteilt. Das berichtete der Nachrichtendienst Fox News.

Der Song sei, so gibt das Nachrichten-Netzwerk Fox die Urteilsbegründung wieder, nicht lediglich ein anonymes Anti-Cop-Statement, wie es im Gangsta Rap nicht unüblich ist; "Kill Me A Cop" sei eine öffentliche und persönliche Morddrohung. Tatsächlich nennt Johnson in dem Track den Namen eines konkreten Polizeibeamten sowie eines Mitglieds der Spezialeinheit S.W.A.T.

Polizei verhaftete Johnsons Freund

"Er war ein Kind, das von der Polizei frustriert war", zitiert Fox Gil Colon, den Anwalt des 20-Jährigen, "er wurde schikaniert, und der Song war ein Weg für ihn, seine Frustration herauszulassen." Medienberichten zufolge soll der Rapper das Stück geschrieben haben, nachdem die Polizei einen seiner Freunde verhaftet hatte.

Online-Petition für Redefreiheit

Fachjuristen, die sich auf den ersten Zusatz der US-Verfassung (u.a. Meinungsfreiheit) spezialisiert haben, üben bereits Kritik an dem Urteil: Johnson sei unfair behandelt worden, da Songtexte und andere Formen künstlerischen Ausdrucks durch die Redefreiheit geschützt seien.

Auch auf verschiedenen Internet-Plattformen wird die Entscheidung scharf kritisiert. Eine Online-Petition sammelt bereits Unterschriften gegen das Urteil.

Die Staatsanwaltschaft bleibt davon jedoch ungerührt. "Das hier sind gezielte Androhungen, die an bestimmte Leute gerichtet sind, hörbar für die ganze Welt", erklärt Rechtsanwalt Chip Thullbery die Entscheidung. Johnson hatte den Song auf seinem MySpace-Profil veröffentlicht.

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29 Kommentare

  • Vor 14 Jahren

    Die Freiheit des einzelnen hört da auf,
    wo die Freiheit des anderen anfängt. (Rosa L.)
    A.C.A.B.

  • Vor 14 Jahren

    @keny NTM! (« könnt ihr bitte aufhören, sancho zu zitieren?

    du kannst ja wohl aus fast jedem satz ne persönlichkeitsrechtsverletzung drehen, so ein schwachsinn :rolleyes: »):

    Und stattdessen jemanden zitieren der die Piratenpartei nur cool findet weil er Monkey Island mag? Schwach alter... ganz schwach!

    Aber wenn du denkst das ich mir aus den gegebenen Tatsachen: jemand ruft wort wörtlich zum Mord an zwei Personen auf; etwas zurecht drehe bist du noch dümmer als ich gedacht hab.

  • Vor 14 Jahren

    naja die Namen die genannt wurden waren "Officer Belly" und "Officer Cambpell" oder so...

    Ist direkt an Personen gerichtet, dass stimmt schon, auch wenn kein vollständiger Name genannt wird. Ist in meinen Augen ein schmaler Grad zwischen Morddrohung und künstlerischer Freiheit. Entweder man nimmt es wörtlich oder man ist der Meinung, dass Musik für diesen Herrn ein Ventil darstellt. Diese Entscheidung ist reine Geschmackssache.

    Ich finde aber auf jeden Fall diese Art der Verarbeitung im Vergleich zu anderen besser (ausgenommen vll Skat spielen)...Auch wenn es zu weit ging, 2 Jahre sind zu hart für einen Song.