Porträt

laut.de-Biographie

Mariam The Believer

"Für uns ist es völlig natürlich, als Duo aufzutreten. Wir hatten nie das Gefühl, dass etwas fehlt." Mariam Wallentins Bekenntnis zum schwedischen Duo Wildbirds irritiert nur im ersten Moment. Zwar bricht die Sängerin und Gitarristin 2013 zum Soloprojekt Mariam The Believer auf, aber radikal anders als der Experimental Folk mit ihrem Ehemann Andreas Werliin klingt es doch nicht.

Auch auf dem Soloausflug "Blood Donation" (Moshi Moshi) lässt Wallentin ihrer äußerst expressiven Stimme jede Menge Klangraum zur Entfaltung. Auch hier steuert Gatte Werliin regelmäßig jene Percussion bei, die der geneigte Hörer von Wildbirds & Peacedrums kennt. Und auch hier liegt eine spannende Patina aus Freak Folk, spirituellem Exotismus und theatralischem Existenzialismus über der sowieso schon vielschichtigen Musik.

Freigeist der sie ist, zielt Mariam The Believer folglich weniger auf das radikal Andere – darum geht es bereits in der anderen Band -, sondern auf die Freisetzung ihres eigenen, etwas poporientierteren Songwritings. Als Basis dient ein ganzheitliches Kunstverständnis: "Ich habe an einem Vier-Jahres-Programm an der Academy of Music and Drama in Gothenburg teilgenommen und dort eigentlich nur Yoga und Therapieformen geübt."

"Ich weiß nicht, ob man das als klassische musikalische Ausbildung bezeichnen kann, aber diese Zeit war extrem wichtig für meine künstlerische Entwicklung. Wie ich mich als Person entwickle, beeinflusst meine Musik, vor allem, da mein Körper mein Instrument ist." Tatsächlich würde Mariam The Believer ohne den enorm ausdrucksstarken Gesang völlig anders wirken.

Der ergänzt die an Folk und Jazz angelehnten Rhythmusmuster und das Gitarrenspiel der Protagonistin zu einem kratzigen, mitunter psychedelischen LoFi-Popsound. Mariam The Believer ist eine sehr introspektive und melancholische Kreation kraftvollen Pops, die Mariams Vision von Hoffnung und Licht am Ende des Tunnels charakterisiert.

"Leben ist Kämpfen und wir alle versuchen, unsere Dämonen zu besänftigen. Oder einfach die Rechnungen zu bezahlen", erklärt Wallentin auf die Frage nach der Namensherkunft. "Aber wir haben alle eine große Kraft in uns. Ich fand es wichtig, das klarzustellen – mir selbst wie jedem anderen gegenüber. Hoffnung ist wichtig, genauso wie an etwas zu glauben und an etwas festzuhalten."

Man merkt: Die Schwedin trinkt, isst und atmet Musik. Wäre sie nicht Sängerin geworden, hätte sie sich für Musiktherapie entschieden, glaubt sie selbst. Unterdessen zeigt Mariam Wallentin sich auch auf der Theaterbühne. 2013 spielt sie in Berlin im Stück The Wasp Factory, bei dem der australische Experimental-Musiker Ben Frost die Soundkulisse beisteuert.

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