Porträt

laut.de-Biographie

Left Boy

In Wien geboren, der Vater Multimediakünstler und Chansonnier, von Geburt an Teil der österreichischen Oberschicht – das ist der Stoff aus dem Rapper sind. Zumindest seit Hip Hop in Teilen der Straße entwachsen ist und in unterschiedlichen Spielarten als Hipster-Musik durchgeht.

Left Boy ft. The Kooks: "Sweet Emotions" im Retro-Video
Left Boy ft. The Kooks "Sweet Emotions" im Retro-Video
Left Boy bedient sich erneut großzügig an berühmten Originalen. Dieses Mal im Sample: The Kooks' "Sweet Emotion".
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Seither hören Rapper auch auf bürgerliche Namen wie Ferdinand. Genauer: Ferdinand Sarnitz, Sohn von André Heller und seit 2012 zumindest Teilen der Szene ein Begriff, nachdem er unter anderem beim Hip Hop Open und dem Sea of Love auf der Bühne stand. Allerdings nicht als MC Ferdi, wie man vor einigen Jahren vielleicht hätte vermuten können, sondern als Left Boy.

Künstlerisch hat der Wiener mit anderen Exportschlagern aus der Alpenrepublik wie Manuva oder Texta nicht viel zu schaffen. Nicht nur, dass Left Boy durchgehend auf englisch rappt. Seine Musik passt nicht in die klassischen Grenzen des Hip Hop, der Synthesizer ist ein ständiger Begleiter, seine Texte strotzen vor rotziger Ironie.

Left Boy spielt mit den Klischees des Genre, erzählt von Autos, Sex mit leichten Mädchen und Drogen, feiert sich selbst bis zum Erbrechen. Allerdings immer aus der Sicht des reichen Jungen – während andere, die längst in Villen residieren noch immer auf Ghetto und Gangsta machen. Mit Erfolg: Die Klickzahlen seiner Videos bei Youtube, die Papa André großzügig finanziert, gehen in die Millionen. Selbst Jay-Z soll begeistert sein, behauptet der Sprössling im Track "Take It".

Für eine offizielle Veröffentlichung mitsamt Label im Rücken reicht das anfangs nicht. Auch, weil Left Boy schonungslos ungeklärte Samples benutzt. Auf dem Umsonst-Mixtape "Guns, Bitches, Weed" schwappt dem Hörer der Eurythmics-Hit "Sweet Dreams" ebenso wie "A Thousand Miles" von Vanessa Carlton entgegen. Auch Disney, Lana Del Rey und Radiohead müssen dran glauben.

"Wenn es mich inspiriert, wenn ich was Cooles höre, sample ich das. Und wenn es nicht mit den Clearances klappt, veröffentliche ich es eben gratis", erzählt er dem österreichischen Magazin The Gap. An Vertragsangeboten aus Deutschland und den USA mangele es ihm nicht, er habe jedoch das Glück, nicht auf das Geld angewiesen zu sein.

Ganz ohne Unterstützung klappt es dann allerdings auch nicht. Mit Hilfe von Four Artists geht Left Boy Ende 2012 auf Tour – ein Grund, New York zu verlassen. Der Big Apple ist zur Heimat des Österreichers geworden, als er mit 18 Lenzen ein Studium der Tontechnik absolviert. Danach war nichts mehr, wie es vorher war.

"Dieses einjährige Tontechnikstudium hat mich so ziemlich aus dem Leben gerissen, in der ich 18 Jahre gelebt hatte, es war einfach eine Konfrontation mit einer anderen Welt", berichtet er dem Magazin Vice. "Die Universität, an der ich lernte, war das, was man am ehesten als eine richtige Ghetto Uni bezeichnen kann. Ich erschloss dort einen Freundeskreis der aus Drogendealern, Streetboxern und anderen äußerst individuellen Leuten bestand."

Grund genug, um nach dem Studium nach Brooklyn zu ziehen und an der Karriere zu basteln. Druck verspürt Left Boy keinen. Sein Ziel, das sich 2014 schließlich im Debütalbum "Permanent Midnight" manifestiert, hat er stets fest im Blick. Wer so innovativ Hip Hop, Elektro und Dubstep mischt wie der Wiener, hat in der Musikwelt beste Zukunftsaussichten.

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Nach das Album Release folgt aber erstmal eine musikalische Pause. Über vier Jahre kommen sehr vereinzelt Singles und sonst nicht viel von dem Österreicher.

2015 wirkt Left Boy neben Conchita Wurst am ESC-Eröffnungs-Song "Building Bridges" mit. Schon mit dem Kooks-Sample auf "Sweet Emotions", das auf der "Back On Top Soon"-EP erscheint, schlägt das Pendel mehr in Richtung Rock aus.

Diesen Sound behält er auch auf "Ferdinand" (2018) bei. Der Rapper hat die E-Gitarre für sich entdeckt, bei Left Boy weiß man eben nie, was als nächstes kommt. Hauptsache mutig mischen und sich nicht einem Genre zuordnen lassen, scheint sein Motto zu sein.

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