laut.de-Kritik

Kylies Körpersprache stößt keinen mehr vor den Kopf.

Review von

Kylie Minogue verpasst sich ein neues Image. Die 'alte' Kylie, dokumentiert in der parallel zu "Body Language" erscheinenden Autobiografie "Kylie - La, La, La", funktionierte seit ihrem Comeback frei nach dem Motto "Sex sells". Die 'neue' will dagegen nicht weniger sein als die Brigitte Bardot des 21. Jahrhunderts, wie das "Body Language"-Cover unschwer erkennen lässt: sexy, aber weniger nackte Haut.

Kylie sieht sich eben gerne als Trendsetterin. Was jedoch stylemäßig noch funktionieren könnte, bleibt musikalisch unspannend. Harmlos programmiertes, poppiges Gepluckere ("Slow"), das die Sängerin selbst als trendig bis gewagt einstuft.

Auch die restlichen Songs von "Body Language" bleiben im Kontext der Single. Sie bieten zahmen Pop, tiefe Bässe, elektronisches Soundgerüst, angefunkte Club-Beats und phasenweise ein wenig modernen R'n'B im Stile Justin Timberlakes ("Promises", "After Dark" oder "Red Blooded Woman").

Der Erfolg des Vorgängeralbums "Fever" dürfte sich also wieder einstellen. Selbst wenn der Platte ein Hit wie "Can't Get You Out Of My Mind" abgeht. Da das Album aber erwartungsgemäß gekonnt produziert ist, gibt es andererseits auch keinen Totalausfall zu verzeichnen. Dennoch bleibt "Body Language" gerade in den Gesangspassagen aufregend wie der Chor eines Mädchenpensionats - trotz manch zeitgemäß anmutendem Pop-Arrangement.

Kylies Disco stößt niemanden vor den Kopf. "Promises" brummt zwar tief, und "Secret Take You Home" oder "Sweet Music" packen im Ansatz rauer wirkende Club-Beats aus. Doch die Protagonistin findet mit lieblichen, manchmal quiekenden und vor allem abgeschmackten Pop-Melodien stets zurück in die Charts (so beim rhythmischen "Obsession" oder der Ballade "Loving Days"). Naja, es gibt Schlimmeres.

Trackliste

  1. 1. Slow
  2. 2. Still Standing
  3. 3. Secret, Take You Home
  4. 4. Promises
  5. 5. Sweet Music
  6. 6. Red Blooded Woman
  7. 7. Chocolate
  8. 8. Obesession
  9. 9. I Feel For You
  10. 10. Someday
  11. 11. Loving Days
  12. 12. After Dark

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