laut.de-Kritik

Weg von der Country-Jodel-Ästhetik ...

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Die "unabhängige Band" F.S.K. unterstreicht mit ihrem mittlerweile elften Album die Verschiebung ihres musikalischen Schwerpunkts: Weg von der Country-Jodel-Ästhetik, damit Freiraum für die Entfaltung verschiedener Aspekte elektronischer Musik entsteht. Umgesetzt mit konventionellen Instrumenten wie Schlagzeug, Bass, Gitarre etc. Das Ausgangs- bzw. Basismaterial nahmen die Münchner in Mario Thalers Uphon Studio (wo auch schon The Notwist ihre Platten einspielten) zu Weilheim auf und sandten diese nach Motorcity Detroit, zu Händen von Anthony Shake Shakir.

Denn für die Mit-Produktion von "First Take Then Shake" konnte man ausgerechnet den mit Legendenstatus in Sachen Techno und House dekorierten US-Produzenten gewinnen, der dann eigens mit dem Sampler unter'm Arm nach Weilheim einschwebte. "F.S.K. goes Afrogermanic" konstatiert diesbezüglich das Disko B Label.

Und das bekommt der Band gar nicht schlecht. Indes stellt sich die Zusammenarbeit von F.S.K. und Shakir besonders in den instrumentalen Stücken als wesentlich spannender heraus. Was wohl nicht zuletzt daran liegt, dass Frau Meliáns mitunter verquere Art, die von Thomas Meinecke verfassten, recht eigenwilligen Texte zu intonieren, nicht unbedingt jedermanns Sache sein dürfte. Zumindest nicht gleich auf Anhieb.

Denn nach einer gewissen Eingewöhnungsphase entwickelt das Album so etwas wie Charme, wenn dieser auch etwas holpernd daherkommt. Angefangen bei den Instrumentals, deren fünf in der Anzahl, tun sich dabei das in Eigenregie produzierte "Tiger Rag" mit einer Art Ravesignal und treibender Perkussion hervor. Ebenso der groovende, nach einer Moog klingende Synthie Sound von "Black Music". Die Handschrift Shakirs wiederum schlägt sich im leider zu kurz geratenen "Incident With The Dogs" nieder, das mit einem feinen Melodiebogen im Hintergrund zu gefallen weiß.

Von der anderen Hälfte der Stücke mit Gesang überzeugt "In Loving Memory", bei dem eine Country Gitarre und Streicher Nachdenklichkeit erzeugen. Der Titel sagt es schon, eine Reminiszenz an vergangene Tage. Außerdem überzeugt "Dr. Buzzard's Original Savannah Band", dessen mit gebrochenen Beats unterlegte Flächen samt einem netten Disco-Basslauf und Mandolinen-Klängen einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ansonsten will die Zündung nicht so richtig hinhauen. Aber das macht nichts. Feuilleton und Intellektuelle werden sie immer lieben.

Trackliste

  1. 1. Swing To Bop
  2. 2. Ballroom
  3. 3. Kinski Jones
  4. 4. Salt Peanuts
  5. 5. In Loving Memory
  6. 6. Incident With The Dogs
  7. 7. Dr. Buzzard's Original Savannah Band
  8. 8. Black Music
  9. 9. The Blues And The Abstract Truth
  10. 10. Tiger Rag
  11. 11. Tiger Rag Remixed

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