Porträt

laut.de-Biographie

Goldroger

Wer beim Namen Goldroger zuerst an den Piraten aus der Anime-Erfolgsserie "One Piece" denkt, hat wahrscheinlich auch noch nie von Johnny Rakete oder Veedel Kaztro gehört. Besonders ob der gemeinsamen Tour 2015 und zahlreichen Interviews im Dreierpack kann man leicht vergessen, dass es sich um drei zwar scheinbar im Geiste verwandte, aber doch eigenwillige und selbstständig arbeitende Künstler handelt.

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Über sich selbst sagt Goldroger, den seine Freunde liebevoll Goldie nennen, gegenüber der Backspin: "Ich bin dreidimensional. Die meisten MCs haben irgendwie ihre Nische und sind dann der Kiffer, der Punchliner, der Druffi, der Staatsfeind, der Womanizer, etc. Ich versuch' halt, mich als Mensch zu zeigen und da gehören mehrere Facetten zu."

Seine Vielseitigkeit stellt er bereits 2014 beim Wettbewerb "Moment Of Truth" unter Beweis. In Kombination mit seinem sprachlichen Talent und dem eigenwilligen Vortrag, der nicht selten an Spoken Word und Poetry Slam erinnert, beschert sie dem Dortmunder den Sieg. Ein Jahr später nimmt er unter anderem mit Ali A$ und Falk Schacht auf dem Jurysessel Platz und hält Ausschau nach frischen Talenten.

Auf seine eigene Begabung wird schon bald das Kölner Label Melting Pot Music aufmerksam, das ihn wenig später unter Vertrag nimmt. Sein parallel laufendes Studium stellt Goldroger zugunsten der Musik zunächst hinten an, die schon seit seiner Jugend im Skatepark eine wichtige Rolle spielt. Allerdings beeinflussen zu dieser Zeit vornehmlich Ska Punk und Die Ärzte den jungen Goldroger.

"Irgendwann bin ich durchs Kiffen und Sachen wie Jan Delay und Seeed auf Rap gekommen", erzählt er dem Hip Hop-Magazin Juice. Ticker-Rap aus der Hauptstadt dagegen ist so gar nicht sein Ding, denn er fand "deutschen Rap Anfang des neuen Jahrtausends mit Aggro Berlin und solchen Sachen wirklich peinlich". Auch von konsequenter Gegnerbeleidigung hält er eher weniger.

Goldroger bleibt auf dem Boden der Tatsachen: "Ich glaube, man sollte seine eigene Relevanz und sein Potenzial nicht überschätzen." Rap sieht er nicht unbedingt als Therapie, sondern als kreative Möglichkeit, Persönliches auszudrücken. Politische Themen schneidet er zwar auch an, einer Schublade wie "Zeckenrap" will er sich allerdings nicht zuordnen lassen.

"Räuberleiter" erscheint 2015, auf seinem Debüt verpackt Goldroger seine Coming of Age Storys in 16 Zeilen, die eigentlich eher Kurzgeschichten als Rap-Bars ähneln. Über Melting Pot lernt Roger einige renommierte Produzenten kennen, an der ersten Platte werkeln unter anderem Suff Daddy, Bluestaeb, Enaka und Cap Kendricks mit.

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Im Vordergrund steht bei Goldroger ausgeprägte Experimentierfreude: "Ich weiß bis jetzt nicht wirklich, wie ich auf Dauer klingen möchte." Das wiederum beweist er Anfang 2016, er streicht die Leerstelle in seinem Namen und präsentiert mit "Wir Sind Da" und später "M.I.D.A.$." den ersten Vorgeschmack auf "Avrakadavra", auf dem sich der Stil des Dortmunders deutlich weiterentwickelt. Der Junge scheint seine Versprechen zu halten.

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