Porträt

laut.de-Biographie

Dan Black

Der Weg vom Frontmann einer Alternativ-Band zum Electro-Pop-Solo-Künstler erscheint auf den ersten Blick sehr holprig und für den Außenstehenden mitunter auch schwer nachvollziehbar. Für Dan Black hingegen bedeutet es die künstlerische Befreiung.

Dan Black - Un Aktuelles Album
Dan Black Un
Der britische Pop-Überflieger enttäuscht auf ganzer Linie.

Aufgewachsen im Vereinigten Königreich begeistert sich Dan Black bereits in jungen Jahren an der elterlichen Plattensammlung. Zwischen den Klängen von Bob Dylan, den Beatles und Portishead macht der Brite seine ersten Erfahrungen mit der populären Klangwelt. Unzählige Clubausflüge zu Teenie-Zeiten und erste Gehversuche auf der Gitarre festigen den Wunsch des aufstrebenden Jünglings, die Musik irgendwann einmal zu seinem Beruf zu machen.

Dan Black interessieren aber auch noch andere Kunstformen, und so beginnt er ein Kunststudium an der Chelsea School Of Art mit Schwerpunkt Expressionismus. Dort lernt er Matt Fisher und Trevor Sharpe kennen, mit denen er Ende der Neunziger die Alternative-Band The Servant gründet.

Der Erfolg, den die Band vor allem in England und Frankreich feiert, täuscht aber nicht über eine gewisse Grundunzufriedenheit hinweg, die Dan Black seit Bestehen der Combo begleitet: "Wenn du in einer Band bist, überhaupt in einer Gruppe von Menschen, die sich lange Zeit auf der Pelle sitzt, dann wird irgendwann alles politisch. Und das habe ich gehasst: Ich habe zwar alle Songs geschrieben, aber alles musste danach durch diesen langen Prozess. Alles dauerte ewig, es gab Komitees: 'Och, ich mag dies nicht oder das nicht.' Und am Ende war alles nur noch ein großer Kompromiss", erinnert sich Dan Black mit Grausen zurück.

2008 löst sich die Band schließlich auf. Er lässt alles hinter sich, trennt sich von seinem Management, von seiner Plattenfirma und zieht nach Paris, wo er sich Gedanken um seine musikalische Zukunft macht: "Also mir war klar, dass ich auf keinen Fall noch einmal eine Band gründen wollte. Ich hatte aber ja schon eine sehr lange Zeit in einer Band hinter mir, darum dachte ich, ich sollte mich vielleicht in eine ganz andere Richtung orientieren", so der Wahl-Pariser.

Plötzlich findet er sich wieder in einer Welt voller Samples, Beats und smoothen Rhymes. Die Klänge von David Bowie, Björk und Prince begeistern Dan Black seit jeher, und so versucht er, das Erbe dieser und ähnlicher Künstler mit zeitgemäßem Electro zu mixen und das Ganze zu etwas Eigenem zu verschmelzen.

Mit seiner ersten selbstveröffentlichten Single "HYPNTZ" erntet er erste Erfolge unter Bloggern rund um den Globus. Die eingestreuten Verse von Notorious B.I.G. kommen auch den Nachlassverwaltern des Rappers zu Ohren und urplötzlich steht Dan Black wieder im Rampenlicht.

Folgerichtig erscheint im Jahr 2009 sein Debutalbum "Un" auf dem englischen Markt. Ein Jahr später findet sich in Übersee ein Vertrieb, und im Juli 2011 erscheint das Werk dann auch auf dem deutschen Markt. Nebenher kollaboriert Dan Black auch ganz gerne.

So ist er beispielsweise auf dem Debütalbum der Bag Raiders zu hören: "Ich tausche mich und meine Ideen gerne aus. Mein Manager ist befreundet mit einem Manager von Modular, ihrem Label, und ich glaube, die mochten einfach mein Album und fragten an, ob ich interessiert sei, etwas mit ihnen zu machen. Ich war gerade auf US-Tour, also habe ich alles im Bus aufgenommen und wir haben uns alles hin und her gemailt. Lustig, dass der Song trotzdem funktioniert", so Dan Black.

Seit einiger Zeit arbeitet er bereits an seinem zweiten Album: "Die neue Platte wird etwas härter und dunkler, es sind weniger Instrumente drauf, mehr Sounds aus der Maschine".

Alben

Dan Black - Un: Album-Cover
  • Leserwertung: 2 Punkt
  • Redaktionswertung: 2 Punkte

2011 Un

Kritik von Kai Butterweck

Der britische Pop-Überflieger enttäuscht auf ganzer Linie. (0 Kommentare)

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