Porträt

laut.de-Biographie

Chuck E. Weiss

Alben hat er nur wenige veröffentlicht, dennoch ist Chuck E. Weiss so etwas wie eine Legende. Zumindest in seiner Wahllheimat Los Angeles, wo er seit Beginn der 70er Jahre als Livemusiker, Clubbetreiber, gelegentlicher Schauspieler und Promikumpel sein Unwesen treibt.

Chuck E. Weiss - Red Beans And Weiss Aktuelles Album
Chuck E. Weiss Red Beans And Weiss
Johnny Depp findet: "Diese Platte ist der Wahnsinn!"

1952 kommt Weiss (das E. steht wahlweise für Existential, Educated oder Edward) in einer jüdischen Familie in Denver, Colorado auf die Welt. Über seine Eltern, die einen Plattenladen betreiben, kommt er früh mit verschiedenen Musikstilen in Kontakt. Er lernt Schlagzeug und ist schon als Teenager mit Willie Dixon und Lightnin' Hopkins unterwegs. Es folgen Auftritte mit Muddy Waters, Howlin' Wolf und Dr. John.

Doch Blues ist nur eine seiner Vorlieben. Nach einem Zwischenspiel als DJ für einen lokalen Radiosender zieht er zu Beginn der 70er Jahre nach L.A. Dort tritt er in Kneipen und kleineren Veranstaltungsorten auf und lernt 1974 Tom Waits kennen, woraus eine lebenslange Freundschaft entsteht.

Beide leben in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts im Hotel Tropicana, der etwas abgesifften Stammresidenz vieler Musiker. Während Waits groß herauskommt, musiziert Weiss mit seiner Stammband God Damn Liars. Dennoch schafft er es auf Waits' Alben "Nighthawks At The Diner" (1975) und "Small Change" (1976). Waits' Freundin Rickie Lee Jones betitelt 1979 einen Song auf ihrem Debütalbum nach ihm, "Chuck E.'s in Love".

In den 80er Jahren treten Weiss und seine Band jeden Montag auf dem Sunset Strip im "Central" auf. Als dieser 1993 pleite geht, übernimmt er ihn mit dem Schauspieler Johnny Depp und wandelt ihn in das In-Lokal Viper Room um, wo auch Johnny Cash auftritt. International erlangt der Club traurige Berühmtheit, als vor dem Eingang der Schauspieler River Phoenix an einer Überdosis stirbt.

Weiss' erstes Album "Extremely Cool" erscheint erst 1999, mithilfe von Tom Waits, der nicht nur zwei Songs beisteuert, sondern auch produziert. Es folgen "Old Souls And Wolf Ticket" (2002) sowie "23rd & Stout" (2006). Sein viertes Album "Red Beans And Weiss" (2014) kommt wieder dank seines Freundeskreises zustande: Tom Waits ist Executive Producer, Johnny Depp rührt die Werbetrommel und spielt mit, Brett Gurewitz (Bad Religion) veröffentlicht es auf seinem Label ANTI.

Die Mischung aus Blues, Cajun, Zydeco und allerlei anderem macht Lust auf mehr. Doch wer Weiss live sehen will, muss sich auf den Weg nach L.A. machen – Weiss hasst Flugzeuge.

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