Porträt

laut.de-Biographie

Calvin Russell

Glaubt man den Pressemitteilungen seines Labels, ist Calvin Russell so etwas wie der kleine Bruder Charles Bukowskis oder Townes Van Zandts. Im Gegensatz zu ihnen trinkt er jedoch immer noch seinen Whiskey und steht nach wie vor auf der Bühne, um seine in regelmäßigen Abständen erscheinenden Alben live vorzustellen.

Nach eigenen Angaben kommt Russell am 1. November 1948 in Austin, Texas als sechstes von neun Kindern zur Welt. Sein Vater ist Koch, seine Mutter Kellnerin, seine Kindheit verbringt erst unter, später am Tresen verrauchter Kneipen. Das unvermeidliche geschieht: Wegen kleinerer Delikte wandert er in Jugendanstalten, später immer wieder in den Knast. Zwischendrin verdient er sich sein Brot als heimatloser Tagelöhner oder -je nach Quelle - als einsamer Abenteurer auf seiner Harley.

Der Schritt zur Musik erfolgt 1985 während eines Gefängnisaufenthaltes. Russell greift zur Gitarre und beginnt, Lieder zu schreiben, mit denen er nach Freilassung durch die Kneipen Austins tingelt. Mit seiner Band Characters und ihrem an ZZ Top angelehnten Sound veröffentlicht er 1988 sogar eine Platte bei einem Hamburger Label.

Während die aussagelose Combo in der Versenkung verschwindet, trägt die Verbindung nach Europa Früchte. Ein französisches Underground-Label nimmt sich seiner an, auf das Solodebüt "A Crack In Time" (1990) folgen in fast jährlichem Abstand neue Aufnahmen. Es sind jedoch seine Liveauftritte, die ihn bekannt machen. Mit wenigen Akkorden, brüchiger, dürftiger Stimme, speckigem Cowboyhut und verknautschtem Gesicht singt er von den Schattenseiten des Lebens und präsentiert sich als Gesamtkunstwerk.

Im Oktober 2001 erscheint sein bislang letztes Werk "Rebel Radio." Folk- und countrybetont, enthält es neben eigenen Liedern auch Covers vom großen Vorbild Townes Van Zandt und "No Expectations" von den Rolling Stones. Mitte Februar 2002 soll Russell für drei Konzerte in Deutschland sein.

Alben

Surftipps

  • Fanpage

    Nicht ganz aktuell, aber umfangreich und auf deutsch.

    http://www.geocities.com/Athens/Forum/9962/bio.html

1 Kommentar

  • Vor einem Jahr

    Nicht nur a bisserl knapp, sondern auch grob veraltet - der Mann ist längst tot, da ist selbst Fikipedia weiter... Und dass nicht auf die ein oder andere (großartige) Scheibe dieses im Sinne des Wortes echten Roots-Rockers eingegangen wird - einfach nur peinlich. Für Rock-Orientierte vielleicht "Dream Of The Dog" von 95 als Einstieg, wer auch mit Country-lastigem was anfangen kann, gern auch "Rebel Radio" - in jedem Falle hört man schwerst gelebtes Leben, n ziemliches Alleinstellungs-merkmal...