laut.de-Kritik

Halt dich an ihrer Musik fest!

Review von

James in der Stimme und Nada Surf in den Melodien. So einfach könnte ich es mir mit diesem Album machen. Sollte ich aber nicht.

"I feel like hell/You feel like dancing." Dieser Satz gibt die Stimmung des Albums vor. Die Lyrics sind verzweifelt, sprechen vom Aufgeben, von Schmerzen, Unzulänglichkeit und Versagen. Doch die Musik treibt einen nicht in die Dunkelheit dieser Gefühle. Die Melodien schweben über der Schwere dieser Emotionen. Melodien, die leicht und in den verzweifelten Momenten doch gedrängt klingen.

Die Stücke schwingen wie ein leicht schaukelndes Boot auf ruhiger See. "I don't love you anymore", schunkelt "The Frankston Line" den Hörer lieblich. Die Musik beruhig, während die Texte am dunklen, verzweifelten Punkt der Seele kratzen. Aufgereiht wie glitzernde, perlende Wassertröpfchen reihen sich die Töne in "Baby Body" aneinander. Der Refrain gestaltet den verzweifelten Ausbruch auch musikalisch: "You wanted everything to change/But you could only change your name", nimmt der Song an Tempo und Druck zu.

"Last Quater" traut sich, etwas lauter zu werden. Viele Zutaten, die man von der Musik der Neunziger kennt, drängen sich hier auf: Ruhige Songs gepaart mit zaghaften Ausbrüchen - vor allem in der Stimme. Dies ist wieder so eine Band, die zwar stilistisch nicht in den großen (Neunziger-)Topf Emo fällt, inhaltlich aber nach dieser Kategorie schreit. Gut, aber lassen wir das, dann wären nämlich auch Coldplay Emo.

Ohne Kategorisierungen in nie fest definierten Genre-Grenzen lässt sich das hochsympathische Album der Australier viel besser beschreiben: Diese Platte sucht nach der Erlösung in der Liebe. Bis du diese gefunden hast, halte dich an der Musik fest.

Trackliste

  1. 1. Shadowland
  2. 2. Skeleton Jar
  3. 3. Lillian Lies
  4. 4. Frankston Line
  5. 5. Baby Body
  6. 6. See-Saw
  7. 7. Drowned
  8. 8. Last Quarter
  9. 9. Someone Else's Dream
  10. 10. Why Don't the Buildings Cry
  11. 11. Piece of Wood

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