laut.de-Kritik

Könnte mehr Aufmerksamkeit erregen als das Original.

Review von

Es ist eine ganz lustige Idee, die Thomas Leboeg und Florian Zimmer alias ISO68 hatten: Sie baten verschiedene Musiker, die Stücke ihres Albums "Here/There" zu remixen bzw. neu einzuspielen. Durch die Neuauflage könnten sie sogar mehr Aufmerksamkeit erregen als mit dem Original, denn mit Calexico haben sie eine bekannte Band für sich gewonnen.

Die sich auch gleich um den Opener kümmert und dabei den Weg weist: Experimentell soll es hier zugehen. "Stoppage Est Plus" erinnert eher an eine Jamsession auf Acid als an ein Stück mit Hand und Fuß; eine Stimme verkündet etwas auf Französisch, während Trompete, Pauken und tiefe, lange Gitarrennoten für eine bedrohliche Stimmung sorgen.

Viel entspannter hört sich das minimalistische "Baikonur/Cosmic Bones" an, bei dem die Berlinerin Masha Qrella Hand angelegt hat. Wie ISO68 war sie in diesem Jahr im Vorprogramm von Calexico zu sehen. Träumerisch geht es mit "Zwei Engel Korrigiert" weiter. In der Bearbeitung von Diesel Powered Systems steht eine weibliche Stimme im Mittelpunkt, die an Rickie Lee Jones in "Little Fluffy Clouds" von The Orb erinnert. Die Version des gleichen Stücks von Conker/Conboy fällt dagegen fast tanzbar aus.

Während Loopspool ereignisarmen Techno in ihr Stück einfließen lässt, geht es bei Christof Kurzmann und dem auf Französich gesungenen "Stoppage Pour Adeline" stimmungsreicher zu. Schlusslicht Peter Thiessen lässt Gitarren und ein Klavier vor sich hinklimpern, ohne dass, wie auch bei den schrägen orchestralen Einlagen, ein Zusammenhang zu erkennen wäre.

Am Anfang von "Here/There Played By" stand eine gute Idee, bahnbrechend ist das Ergebnis aber kaum: Calexico hören sich auch nicht anders an als bei ihren tourbegleitenden Sonderplatten, die weiteren Musiker erregen dagegen wenig Aufmerksamkeit. Es ist ein Album, das sich für ruhige Momente eignet. Es passiert zwar nicht viel, aber in den Nuancen findet sich immer wieder die eine oder andere nette Stelle.

Trackliste

  1. 1. Calexico - Stoppages est plus
  2. 2. Masha Qrella - Baikonur/Cosmic Bones
  3. 3. Diesel Powered Systems - Zwei Engel Korrigiert Mix
  4. 4. Loopspool - Moontrain
  5. 5. Christof Kurzmann - Stoppage Pour Adeline
  6. 6. Conker/Conboy - Zwei Engel Korrigiert
  7. 7. Peter Thiessen - Les Trains Avancent Comme Des Trains Dans La Nuit/Diffusion Capricc.

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