laut.de-Kritik

So etwas muss man einfach bis zum Anschlag laut anhören.

Review von

Transmitter sehen rot, wie einst Charles Bronson. Wut, Aggression und Gewalt? Kein Problem, denn das Trio aus Hannover thematisiert ebendies in den Texten. Diese Gemütszustände springen einem auch von den Songtiteln direkt ins Gesicht. "Psychomaniac" und "Angry" schleudern diese Message äußerst straight heraus.

Ebendies schlägt sich auch im Sound nieder, wenn im Opener "Psychomaniac" die schon von "Pop Hooligan" bekannten Beat-Granaten zünden. Mit feinen Distorts verziert, knüpfen Transmitter genau dort an, wo sie mit dem überzeugenden Debüt aufgehört haben. So etwas muss man einfach bis zum Anschlag laut anhören, damit sämtliche Moleküle des Körpers passend zum Rhythmus in Wallung kommen. Irgendwo zwischen Industrial, Hip Hop, Crossover und Big Beat hin und her taumelnd, serviert uns die Band einmal mehr einen tanzbaren Kracher, der in Indie-Dissen die Luft zum Brennen bringen sollte.

Mit einem stärkeren Fokus auf Melodie galoppiert der poppigste Moment des Albums ("No. 1") durchs Off. Mit einem schmucken und straighten Uptempo-D'n'B erhöhen Transmitter die Schlagzahl, haben dabei aber stets die Bewegungsfreude ihrer Hörer im Auge, der sie abermals kräftig Futter geben. Ähnlich hektisch gebärdet sich das anfangs erwähnte "Angry", ehe der erste Teil der "Static Lake Sessions" - gemäß dem Titel - die Geschwindigkeit wieder etwas herunter bremst. Dubbige Space-Momente im düsteren Ambiente - samt Meeresrauschen - laden zum Entspannen ein, ehe es im zweiten Teil schon fast housig ballernd zur Sache geht. Die Dub-Klänge des ersten Parts greift der Track auf und gestaltet sie beatlastiger aus. Schöner Instrumental-Sport!

Dieses heterogene Stil-Hopping kommt in der Summe cool rüber. Da fühlt sich eine dezent angefunkte Nummer wie "International Calling" mit Bläsersamples neben heftiger daher rumpelten Tracks ohrenscheinlich sehr wohl. Dennoch klingen Transmitter auch auf Album Nummer zwei nicht nach einem Projekt für Studiofrickler, die lediglich ihrer Gier nach dem krachigsten Wumms nachgehen. Vielmehr will man diesen Soundcocktail in einem Club bewundern, wo die Bässe die steinernen Wände zum Beben bringen, und das dürfte dem Trio durchaus gelingen.

Trackliste

  1. 1. Psychomaniac
  2. 2. Hold Me Down
  3. 3. No. 1
  4. 4. Angry
  5. 5. Static Lake Session I
  6. 6. Static Lake Session II
  7. 7. No Way Out
  8. 8. Where To Shove It
  9. 9. Interfering With Local Frequencies
  10. 10. International Calling
  11. 11. You Got Me All Wrong

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