laut.de-Kritik

Sind die schlauen Füchse wirklich die Retter des Rocks?

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The Twang haben alles, was man in England zum Erfolg braucht: Einen breiten Akzent, mit Birmingham eine identitätsstiftende Heimatstadt, krawallbereite Fans und die Unterstützung der Presse, namentlich BBC und NME. Ach ja, eine gut Platte haben die schlauen Füchse mit "Love It When I Feel Like This" auch. Die Musikzeitschrift NME feierte die Band kurzerhand als Erretter des Rocks. Doch ist britisch sein allein schon eine übernatürliche Tugend?

Wenn man von The Streets einen Schritt zurück Richtung Oasis geht, landet man bei The Twang. Eine Band für alle, die gerne mit Bierdose, Kippe und Hoodie ausgehen und irgendwie working class sind.

The Twang texten über Party- und Liebesgeschichten. Als Sahnehäubchen bietet "Love It When I Feel Like This" dazu Rüpel-Tristesse. "Ich singe nicht über Flüsse, ich lebe nicht an einem Fluss. Ich lebe an einem Kanal und darin liegen Fahrräder", beschreibt Sänger Phil Etheridge die Quelle seiner Inspiration. Bassist John Watkin und Schlagzeuger Matty Clinton sorgen für das tanzbare Gerüst zu den rauen Stimmen der zwei Sänger Etheridge und Saunder.

Die Essenz der Platte ist "Wide Awake", eine Ode mit beeindruckendem Gitarrenecho auf das ewige "Never again" des Trinkfreundes. Dazu stößt man einfach gerne im Pub an. Romantisch wird es dagegen mit "Either Way", einem Song mit Chor "Oho", sogar ein kratziges "I love ya" geht dem Sänger über die Lippen. Der angenehm unglatte Gesang und die Gitarrensolos machen das Album insgesamt zu einem ordentlichen Stück Rock'n'Roll, wenn es dem Hype auch nicht ganz gerecht wird.

Trackliste

  1. 1. Ice Cream Sundae
  2. 2. Wide Awake
  3. 3. The Neighbour
  4. 4. Either Way
  5. 5. Push The Ghosts
  6. 6. Reap What You Sow
  7. 7. Loosely Dancing
  8. 8. Two Lovers
  9. 9. Got Me Sussed
  10. 10. Cloudy Room

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