laut.de-Kritik

Party on: wenig Tiefgang, dafür noch mehr Euphorie.

Review von

The Subways wissen, wie man eine ordentliche Sause schmeißt. Keine Frage! Die passende Musik dazu lieferten sie mit "Young For Eternity" oder "All Or Nothing" gleich mit. Auch Album Nummer drei bleibt dieser Tradition treu bzw. nimmt eher noch etwas Fahrt auf. Rasant brettern die Briten ein Stück nach dem anderen herunter. Ruhiges Schwofen? Keine Zeit.

Der Opener "It's A Party" gibt diesen Takt energiegeladen und gitarrenlastig vor. Gewohnt rockig zeigt sich auch der Rest der Platte – allen voran "We Don't Need Money To Have A Good Time", das schwer an vorherige Auskopplungen à la "Rock & Roll Queen" erinnert. Spaß bringt die punkig zackige Mitgrölnummer aber allemal. Musikalisches Neuland betreten The Subways ohnehin nicht: Stattdessen macht man es sich in vertrauter Umgebung zwischen Indie, Garage, Punk- und Poprock gemütlich.

Von der angestammten Linie weicht das Trio nur selten ab, etwa in "Rumour", das schöne melodiöse Gesangsparts, Shouting und raue Instrumentierung mischt und so mehr Spannung erzeugt. Gemächlicher gehts bei "I Wanne Dance With You" zu. Textlich - so scheint es - wird hier das Motto der Scheibe besiegelt: Tanzen, auf die Pauke hauen, Spaß haben. Kein Tiefgang, dafür viel Euphorie und Eingängiges.

Auf "We Don't Need Money To Have A Good Time" singen Lunn und Cooper gegen die Wirtschaftskrise an: "Wir waren in einem Club, und ziemlich schnell war das Geld alle, weil meine Freunde ihre Jobs verloren hatten. Ein Kumpel sagte dann zu mir: 'Ach, Billy, wir brauchen doch kein Geld, um zu feiern", erzählt der Frontmann dazu. Ein paar Stunden später stand der Song.

Für hiesige Fans gibts das Stück obendrein als Bonus mit deutschem Refrain. Zum Thema "Teen love" schicken The Subways "Like I Love You" und "Kiss Kiss Bang Bang" ins Rennen. Die titelgebenden Tracks "Money" und "Celebrity" fahren nicht minder agil und hitverdächtig auf.

Mit Produzent Stephen Street (The Smiths, Blur, Kaiser Chiefs) holten sich The Subways zwar einen kompetenten Alternative- und Indie Rock-Experten ins Boot. Das ändert gleichwohl nichts daran, dass die Songs der Briten mehr für den Liveauftritt geschaffen sind. Und so bleibt über 43 Minuten Spielzeit der Eindruck bestehen, dass "Money And Celebrity" zwar richtig gute Bühnenkost bietet, auf CD gebannt aber zu fad wirkt.

"'It's A Party' haben wir geschrieben, als wir uns danach sehnten, endlich wieder Konzerte zu spielen und gemeinsam mit den Fans durchzudrehen", ließ Sänger Lunn in einem Interview verlauten. Genau diese Stimmung vermitteln auch die restlichen elf Songs. Unterm Strich bietet der Dreier damit etwas zu wenig.

Trackliste

  1. 1. It's A Party
  2. 2. We Don't Need Money To Have A Good Time
  3. 3. Celebrity
  4. 4. I Wanna Dance With You
  5. 5. Popdeath
  6. 6. Like I Love You
  7. 7. Money
  8. 8. Kiss Kiss Bang Bang
  9. 9. Down Our Street
  10. 10. Rumour
  11. 11. Friday
  12. 12. Leave My Side
  13. 13. We Don't Need Money To Have A Good Time (German Version)

Videos

Video Video wird geladen ...

Weiterlesen

LAUT.DE-PORTRÄT The Subways

Nein, auch sie bleiben nicht für immer jung. Zur Veröffentlichung des Debüts "Young For Eternity" allerdings erregt ihre Jugend (vor allem die der …

5 Kommentare

  • Vor 12 Jahren

    Young for Eternity fand ich ganz solide, All or Nothing hingegen ein richtig starkes Album, die neue ordne ich irgendwo dazwischen ein, unter anderem weil ich auch finde, dass sie gar nicht mal so straight nach vorne rockt, wie hier beschrieben. Mir fehlt ein wenig Abwechslung (dass die Subways auch ruhige Songs gut schreiben können haben sie bewiesen). Popdeath, Celebrity, die erste Single, Friday stehen für die betsen Momente der Platte. Generell muss ich allerdings sagen, dass die Texte mir irgendwie größtenteisl recht flach vorkommen.
    Trotzdem 3/5 (und AoN dafür 4/5 (; )und wie die Review auch sehr treffend bemerkt sidn die Subways dafür eine vortreffliche Live-Band

  • Vor 12 Jahren

    ich würd sagen gaaaanz knappe 3/5.
    sehe all or nothing auch als ihr mit abstand bestes und young for eternity war einfach zu volatil.
    hier is bis auf celebrity eig kein wirklich guter track drauf.
    "we dont need money.." is für ne single auskopplung extrem schwach. versteh nich, warum damit (auch hier) geworben wird. kann mir nich vorstellen, das irgendwer wegen diesem sehr durchschnittlichen song das album kauft.
    und "friday" is musikalisch und lyrisch genauso gut wie der pendant von rebecca black.

  • Vor 12 Jahren

    Die Alben der Band sind mir relativ schnuppe, für mich eine pure live Band, die dann aber auch sehr viel Laune bereiten

  • Vor 12 Jahren

    machen wir 3/5, kommt wirklich besser hin..zumindest die ersten paar Lieder werden nach wiederholtem Hören auch echt noch besser!